Autorin Jagoda Marinic kritisiert Friedrich Merz

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Deutschland,

Friedrich Merz steht nach dem CDU-Wahlsieg vor grossen Aufgaben. Autorin Jagoda Marinic übt scharfe Kritik am designierten Bundeskanzler.

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Autorin und Publizistin Jagoda Marinic äussert sich zum Wahlsieg von Friedrich Merz. - Instagram/@jagodamarinic

Nach dem Wahlsieg der CDU bei der Bundestagswahl 2025 steht Friedrich Merz als künftiger Bundeskanzler fest. Der 70-jährige Politiker sieht sich jedoch mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert.

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Auf den künftigen deutschen Kanzler Friedrich Merz warten einige Herausforderungen. - Keystone

«SRF» berichtet, dass eine Koalition mit der SPD wahrscheinlich sei. Die Sozialdemokraten erlitten eine historische Niederlage, was die Verhandlungen erschweren könnte.

Die AfD konnte ihren Wähleranteil verdoppeln und wird zweitstärkste Kraft im Bundestag. Dies erhöht den Druck auf den Politiker, eine handlungsfähige Regierung zu bilden.

Spielt Merz der AfD in die Karten? Kritik von Jagoda Marinic

Die deutsch-kroatische Autorin Jagoda Marinic übt scharfe Kritik an Merz. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, wirft sie ihm vor, mit rechtspopulistischer Rhetorik Wähler der AfD anzusprechen.

So sagte Merz, er wolle Politik machen für Menschen, «die noch alle Tassen im Schrank haben». Marinic sieht in seinem Wahlsieg eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Die konservative Politik von Merz könnte das Land spalten und die Lösungsfähigkeit für wichtige Probleme eher senken als erhöhen. Dennoch hat sie auch lobende Worte für den künftigen Kanzler übrig.

Merz mit starker Führungsrolle

Laut Marinic könnte Friedrich Merz als Kanzler angesichts aktueller Herausforderungen eine starke europäische Führungsrolle einnehmen. Seine proeuropäische Haltung wäre in Zeiten des Ukraine-Kriegs und autoritärer Tendenzen in den USA vorteilhaft.

Doch auch auf Boris Pistorius setzt Marinic grosse Hoffnungen. Der Verteidigungsminister bringe Kompetenz und eine klare proukrainische Position mit.

Eine Grosse Koalition mit Merz und Pistorius könne Deutschlands Stellung in Europa stärken. Dies sei ein Fortschritt gegenüber Scholz' schwankender Haltung, wobei innenpolitische Fragen weiterhin Anlass zur Sorge geben.

Marinic beklagt Asylpolitik

Marinic äusserte laut «SWR» auch Kritik an der Asylpolitik der CDU. Die Abstimmung im Bundestag über die CDU/CSU-Anträge zur Migrationspolitik, die mit Stimmen der AfD angenommen wurden, bezeichnete sie als «Zäsur».

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Jagoda Marinic übt insbesondere Kritik an Merz' Asylpolitik. - Instagram/@jagodamarinic

Die CDU unter Merz' Führung habe einen Bruch mit der Politik Angela Merkels vollzogen , die für Zusammenhalt stand. Marinic sieht darin eine Bedrohung für Menschen mit Einwanderungsgeschichte und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt.

Sie argumentiert, dass die Konservativen mit ihrer Fokussierung auf Migrationspolitik die falschen Prioritäten setzen. Stattdessen sollten wirtschaftliche und soziale Fragen im Vordergrund stehen.

Neuer Kanzler steht vor schwierigen wirtschaftlichen Herausforderungen

Merz steht vor der Aufgabe, die deutsche Wirtschaft anzukurbeln und, so Marinic, «die Einwanderung sinnvoll steuern». Ein Land, das international als rassistisch wahrgenommen werde, verliere jedoch «an Attraktivität für die Fachkräfte, die es dringend benötigt.»

Ist Friedrich Merz der richtige Bundeskanzler für Deutschland?

Pflegekräfte hätten durch virale Videos in sozialen Medien auf die enorme Wichtigkeit von Einwanderung für ihr Berufsfeld aufmerksam gemacht. «Würde man alle seit 2016 Eingewanderten wegschicken, blieben in manchen Spitälern (...) nur drei von zwanzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übrig», betont Marinic.

Sie hoffe nun, dass die grosse Koalition die vielen Aufgaben gemeinsam erledigen kann. Sie vertraue auf «auf die demokratische Wiederbelebung».

Kommentare

User #2682 (nicht angemeldet)

Und das sagt eine IC. 😱

User #2195 (nicht angemeldet)

Ohne gemeinsame Ziele geht nichts - wie zuvor. Die Parteien und ihre Leader/Innen sind nicht mehr für einen Kompromiss bereit. Jeder guckt für sich, seine Reputation. Die Landesinteressen spielen nur noch verbal ein Rolle. Auch unter Kanzler Merz wird sich das nicht ändern. Denn zwischen der SPD und UNION zwischen Scholz und Merz sind noch Abrechnungen offen. Alles läuft auf ein Desaster hinaus. Fb

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