Baerbock: Streit um Ukraine-Hilfe hat Spuren hinterlassen

DPA
DPA

Ukraine,

Ukraine-Hilfen ja, aber wie? Darüber herrscht in Berlin ein anhaltender Streit, in dem Kanzler Scholz eine umstrittene Position einnimmt. Der Konflikt hat Folgen, mahnt die Aussenministerin.

Bundesaussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) spricht sich klar für weitere Milliardenhilfen für die Ukraine aus.
Bundesaussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) spricht sich klar für weitere Milliardenhilfen für die Ukraine aus. - Hannes P Albert/dpa

Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock bedauert den anhaltenden Streit über neue Milliardenhilfen für die Ukraine – und warnt vor den Folgen. «Die Bundesrepublik in Gänze wird gerade nicht als Treiber der Friedenspolitik in Europa gesehen», sagte die Grünen-Politikerin dem «Berlin Playbook»-Podcast des Nachrichtenmagazins «Politico».

Im Bundestag gibt es zwar eine Mehrheit für weitere drei Milliarden Euro Militärhilfe für die Ukraine, allerdings besteht keine Einigkeit über die Finanzierung. Bundeskanzler Olaf Scholz und seine SPD wollen dazu neue Kredite aufnehmen und die Schuldenbremse ausser Kraft setzen. Dies lehnen Union, FDP und Grüne ab.

Die Bundesregierung sei derzeit noch in einer internen Debatte. «Aber natürlich hat es bei unseren europäischen Nachbarn Spuren hinterlassen», sagte Baerbock. Mit der klaren Haltung des Bundeskanzlers zur Zeitenwende habe man das Vertrauen anderer europäischer Staaten zurückgewinnen können. Die Aussenministerin mahnte: «Das darf jetzt nicht noch einmal beschädigt werden, indem ein Hadern, ein Zögern hineinkommt.»

Baerbock: im Wahlkampf nicht Fähnchen in den Wind hängen

Es schmerze sie, dass im Wahlkampf manchen der Gewinn von Stimmen für die Bundestagswahl im Zweifel wichtiger sei als Europas Verantwortung für Frieden. «Für mich heisst verantwortungsvolle Politik, eben nicht das Fähnchen in den Wind zu hängen und das in Wahlkämpfen vielleicht nochmal andersrum aufzuhängen», sagte Baerbock.

Sie betonte: «Solange Putin nicht bereit ist, seine Waffen schweigen zu lassen, seine Truppen zurückzuziehen, wird neben den Gesprächsangeboten die Unterstützung der Ukraine weiter ausgebaut — und ich sage weiter ausgebaut.»

Kommentare

User #3608 (nicht angemeldet)

Brücken stürzen ein und die innere Sicherheit ist seit Jahren gefährdet. Dafür hat man kein Geld, für alles andere aber schon.

Weiterlesen

1 Interaktionen
Leber
22 Interaktionen

Mehr in News

Mehr aus Ukraine

Drohnenangriffe
2 Interaktionen
ukraine
16 Interaktionen
selenskyj
3 Interaktionen