Banksy-Werk soll trotz Kritik aus Wales weggebracht werden
Das Wichtigste in Kürze
- Das Banksy-Werk «Season's Greetings» soll aus dem walisischen Port Talbot entfernt werden.
- Der Besitzer möchte es so vor Vandalismus schützen.
- Zahlreiche Lokal- und Regionalpolitiker setzen sich nun für den Verbleib des Bilds ein.
Ein Werk des mysteriösen britischen Streetart-Künstlers Banksy soll trotz Kritik aus der walisischen Stadt Port Talbot weggebracht werden.
Wie Besitzer und Kunstsammler John Brandler mitteilte, sollte das Kunstwerk am Dienstag von einem Ausstellungsraum in Port Talbot entfernt werden. Dann wird es vorübergehend an einem sicheren Ort eingelagert.
Banksy-Werk soll so vor Vandalismus geschützt werden
Es werde damit vor Vandalismus geschützt, begründete Brandler den Schritt. Später solle es dann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Das Graffito mit dem Titel «Season's Greetings» tauchte im Jahr 2018 an einer Garagenmauer in der walisischen Industriestadt auf. Es zeigt einen kleinen Jungen in Winterkleidung, der mit seiner Zunge vermeintliche Schneeflocken auffängt. Um die Ecke ist jedoch eine brennende Mülltonne zu sehen, die den Schnee als Aschepartikel entlarvt.
Der Garagenbesitzer hatte das Werk an Brandler verkauft. Lokal- und Regionalpolitiker hatten sich für einen dauerhaften Verbleib in Wales eingesetzt. Brandler entschied sich aber anders.
Erst vor gut einem Monat war ein 42 Jahre alter Mann zu einer 14-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Er hatte versucht, das Kunstwerk aus Wut über die Entscheidung zu zerstören.
Der Richter hatte jedoch teilweise Verständnis für die Motive des Mannes gezeigt. «Es kann sein, dass es nicht in Banksys Sinn war, dass das Gemälde Port Talbot je verlassen sollte», sagte der Richter gemäss «BBC». Er sei sich auch darüber bewusst, dass die Entscheidung, es zu entfernen, zu Unmut geführt habe. Trotzdem bezeichnete er die Reaktion des Mannes, das Werk zu zerstören, als «bizarr».
Bild kostete grossen Unterhalt
Kommunalpolitiker hatten sich unzufrieden gezeigt über die Entscheidung Brandlers. Gemeinderatsvorsitzender Ted Latham klagte im vergangenen Jahr, es hätte 100'000 Pfund (rund 125'000 Franken) im Jahr gekostet, das Werk auszuleihen und der Öffentlichkeit in der Stadt zugänglich zu machen. Berichten zufolge soll es künftig im ostenglischen Peterborough ausgestellt werden.