Nach dem Untergang der «Bayesian» fordert der Konstrukteur eine Entschädigung von umgerechnet 210 Millionen Franken.
Bayesian
Der italienische Staatsanwalt Ambrogio Cartosio, hinten in der Mitte, nimmt an einer Pressekonferenz über den Schiffbruch der Bayesian in Termini Imerese teil. - Raffaele Macauda/LaPresse via AP

Die Konstrukteure des am 19. August vor Palermo gesunkenen Luxusschiffes «Bayesian» fordern von dem Betreiber der Jacht eine Entschädigung in Höhe von umgerechnet 210 Millionen Franken.

Kläger ist die italienische Sea Group unter der Leitung des Unternehmers Giovanni Costantino, der 2021 die Reederei Perini Navi übernommen und vor dem Konkurs bewahrt hatte.

Perini Navi hat 2008 das 56 Meter lange Segelschiff mit einem 75 Meter hohen Mast gebaut, das weltweit das höchste seiner Art ist.

Die Klage mit der Entschädigungsforderung wurde beim Gericht der sizilianischen Stadt Termini Imerese eingereicht, berichtete die Tageszeitung «Giornale di Sicilia» am Sonntag. Bemängelt werden schwere Imageschäden im Zusammenhang mit dem Untergang der bis dahin als «unsinkbar» bezeichneten Luxusjacht.

Schiffsbesitzer und Besatzungsmitglieder ebenfalls verklagt

Das Schiff stand im Besitz der auf der Isle of Man ansässigen Gesellschaft Revtom Limited, die wiederum im Besitz von Angela Bacares, der Witwe des britischen Milliardärs Mike Lynch, steht. Lynch und seine 18-jährige Tochter Hannah waren beim Schiffsunglück zusammen mit weiteren fünf Personen ums Leben gekommen.

Der Kläger meint, der Schiffsbetreiber habe einen Kapitän eingesetzt, der der Aufgabe, eine so technologisch fortgeschrittene Jacht zu steuern, nicht gewachsen war. Ebenfalls verklagt wurden die drei Besatzungsmitglieder, gegen die die Staatsanwaltschaft wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung und Totschlag ermittelt.

Unglück während schwerem Unwetter

Die «Bayesian» sank während eines schweren und plötzlichen Unwetters vor dem Hafen von Porticello in der Nähe von Palermo. Das Schiff soll geborgen werden, wann dies erfolgen wird ist noch unklar.

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