Beeinflusst die Covid-Impfung den weiblichen Zyklus?

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Deutschland,

«Seit der Corona-Impfung ist mein Zyklus total durcheinander» - das liest und hört man öfter in den letzten Monaten. Wissenschaftliche Belege für einen Zusammenhang zwischen Impfung und Zyklusstörungen gibt es nicht. Die Datenerfassung ist allerdings sehr dürftig.

Viele Frauen berichten nach der Corona-Impfung von einer Zyklusstörung. Ein Zusammenhang ist bisher jedoch nicht wissenschaftlich belegt. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Viele Frauen berichten nach der Corona-Impfung von einer Zyklusstörung. Ein Zusammenhang ist bisher jedoch nicht wissenschaftlich belegt. Foto: Christin Klose/dpa-tmn - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Einige Frauen berichten über stärkere, schwächere oder eine unregelmässige Menstruation sowie Zwischenblutungen nach der Covid-Impfung.

Gibt es einen ursächlichen Zusammenhang?

Die Corona-Impfung beeinflusst den weiblichen Zyklus.

Ein Zusammenhang zwischen Impfung und Zyklusstörung ist nicht ausgeschlossen, aber auch nicht belegt. Experten halten das angesichts der generellen Störanfälligkeit des Zyklus für eher unwahrscheinlich.

- Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ist für die von Impfstoffen zuständig, die Behörde sammelt Berichte über unerwünschte Nebenwirkungen. Bis Ende Juni wurden dem Institut 310 Einzelfallmeldungen mit 368 «unerwünschten Ereignissen» von Zyklusstörungen berichtet, wie aus einem Sicherheitsbericht der Behörde hervorgeht. 34 davon - also knapp zehn Prozent - wurden als schwerwiegend bezeichnet.

Die Frauen berichteten von einem «breiten Spektrum zum Teil auch wenig spezifischer Beschwerden», heisst es in dem Bericht. Dazu gehören Zwischenblutungen, eine verstärkte oder ausbleibende Menstruation und andere Zyklus-Unregelmässigkeiten.

Das PEI bewertet das so: «Unter Berücksichtigung der Anzahl geimpfter Frauen in den relevanten Altersgruppen und der Häufigkeit von Zyklusstörungen erscheint die Zahl der Meldungen nicht ungewöhnlich hoch zu sein.» Allerdings sei davon auszugehen, dass viele - insbesondere vorübergehende - Zyklusstörungen nicht berichtet würden.

Auch der für die Bewertung von Risiken zuständige Ausschuss bei der (EMA) sieht nach bisherigem Kenntnisstand «keinen kausalen Zusammenhang zwischen Covid-19-Impfstoffen und Zyklusstörungen», heisst es in einem Bericht des Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC). Unregelmässigkeiten bei der Menstruation seien sehr verbreitet. «Die Gründe können von Stress über Müdigkeit bis zu medizinischen Ursachen reichen, etwa Fibrose oder Endometriose.»

«Dass Frauen nach irgendeiner Impfung eine dauerhafte Veränderung ihres Menstruationszyklus erleben würden, also über mehrere Monate deutlich verstärkte, verlängerte Blutungen und kontinuierlich verlängerte oder verkürzte Zykluslängen, ein solches Phänomen ist unbekannt», sagt auch Christian Albring (Hannover), Präsident des .

Tatsächlich gebe es keine Studie, die den Einfluss einer Impfung auf Zyklus abgefragt hätte, sagt Albring. «Es ist sinnvoll, ab einem bestimmten Entwicklungsstadium von Impfstoffen auch weibliche Probanden mit einzubeziehen und eine solche Abfrage künftig mit aufzunehmen.» Einfach sei das nicht, weil etwa auch berücksichtigt werden müsse, in welcher Zyklus-Phase eine Frau zum Zeitpunkt der Impfung gerade sei.

Vor Corona sei nie über Zyklusstörungen nach Impfungen berichtet worden «und auch aktuell handelt es sich zunächst einmal um viele Einzelmeldungen, die noch dazu teilweise entgegengesetzt sind», sagt der Gynäkologe. Der Eisprung und der Zyklus seien sehr störanfällig: «Diäten, Stress, Reisen, Infektionskrankheiten, Aufregung, starke körperliche Anstrengung oder ein sportlicher Wettkampf, das alles kann den Eisprung und damit den Zeitpunkt der Menstruation beeinflussen.»

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