Die Luxusmarken Dior und Armani stehen einer umfassenden behördlichen Untersuchung gegenüber. Wurden teure Artikel unter Arbeiter-Ausbeutung billig produziert?
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Dior präsentiert seine neue Kollektion auf der Pariser Fashionweek. (Archivbild) - keystone

Die Luxusmarken Dior und Armani müssen sich in Italien heiklen Vorwürfen stellen: Sie sollen ihre Aufträge bei Unternehmen gestellt haben, die Angestellte ausbeuten. Die italienische Wettbewerbsbehörde hat entsprechende Untersuchungen aufgenommen. Dabei werden mehrere Ableger der Luxusfirmen unter die Lupe genommen.

Schlechte Bezahlung, Vorschriften nicht eingehalten

Die Anschuldigungen zu den Arbeitsbedingungen in den Werkstätten wiegen schwer: So seien die Arbeitnehmer nicht nur unter Soll bezahlt worden, sonder hätten auch zu lange Arbeitszeiten hinnehmen müssen. Zudem seien die notwendigen Sicherheitsvorschriften gegenüber den Arbeitern nicht eingehalten worden.

Eine diesbezügliche Mitteilung veröffentlichte die Wettbewerbsbehörde. Die Geschäftsräume der italienischen Filialen habe man bereits am Dienstag untersucht.

Beeinflusst das soziale Engagement von Unternehmen dein Einkaufsverhalten?

«In beiden Fällen haben die Unternehmen möglicherweise unwahre Angaben zu ihrer Ethik und sozialen Verantwortung gemacht. Insbesondere in Bezug auf die Arbeitsbedingungen und die Einhaltung von Gesetzen durch ihre Zulieferer», hiess es von der Behörde. In der Untersuchung soll geprüft werden, ob die Unternehmen bei Herstellung und Verkauf der Hochpreis-Waren auf illegale Arbeitspraktiken zurückgegriffen haben.

Dior und Armani: Alles schöngelogen?

Die Arbeitsbedingungen in beauftragten Unternehmen stünden im Widerspruch zu den von Armani und Dior selbst in Werbung gepriesenen hohen Produktionsstandards. Diese Praxis verstösst nach Angaben der Behörde gegen das italienische Verbraucherschutzgesetz.

Eine Untersuchung der Mailänder Staatsanwaltschaft hatte Medienberichten zufolge zuvor festgestellt: Werkstätten in Italien, die Produkte für Armani und Dior herstellen, beuten Arbeitskräfte aus. Dies, um die hochwertigen Produkte zu einem Bruchteil des Verkaufspreises herzustellen. Nach einer Armani-Tochter war daraufhin auch ein Ableger des französischen Luxusgüter-Konzerns LVMH unter juristische Aufsicht gestellt worden.

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