Belarussischer Machthaber Alexander Lukaschenko stellt sich gegen die Verlangen der EU, Migranten aus Krisenregionen aufzuhalten.
Ukraine-Krieg
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte erst vor wenigen Tagen die Truppenverstärkungen in Richtung der Grenze zur Ukraine angekündigt. (Archivbild) - dpa

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko will Migranten aus Krisenregionen auf ihrem Weg in EU-Länder nicht aufhalten.

«Leute, ihr legt mir eine Schlinge in Form von Sanktionen um den Hals und verlangt dann, dass ich die EU vor dem Zustrom dieser Migranten schütze. Das wird nicht passieren», sagte Lukaschenko dem russischen Staatsfernsehen.

Polen und die EU beschuldigen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinen Verbündeten Lukaschenko, seit 2021 gezielt Menschen aus Krisenregionen mit Visa und Logistik dabei zu helfen, unerlaubt in die EU zu gelangen. Der Weg führt dabei von Belarus über die EU-Aussengrenze nach Polen.

Die Äusserungen des polnischen Aussenministers

Polens Aussenminister Radoslaw Sikorski sagte im Juni über die mutmasslichen Absichten Lukaschenkos: «Ziel ist es, ganz Europa zu zeigen, dass die EU-Aussengrenze nicht kontrolliert wird, um einen politischen Effekt zu erzielen: Die extreme Rechte zu stärken, die verspricht, Europa von innen umzustürzen.»

Polen hat grosse Teile seiner Grenze zu Belarus mit einem 5,5 Meter hohen Zaun und elektronischen Überwachungssystemen gesichert. Trotzdem versuchen Migranten weiter täglich, die Grenze zu überqueren. Der polnische Grenzschutz registrierte in den vergangenen drei Tagen 210 solcher Versuche, wie die Behörde auf X mitteilte.

Massnahmen an der Grenze

Die Bundespolizei hat nach Angaben der Bundesregierung im ersten Halbjahr dieses Jahres 3117 unerlaubte Einreisen von Menschen über die Belarus-Route registriert. Im gesamten Jahr 2023 waren über diese Route laut der Polizeilichen Eingangsstatistik der Bundespolizei 11'932 Menschen nach Deutschland gelangt.

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