Bevölkerungsarmer Ort in Italien will Leute mit Geld locken
Die italienische Ortschaft Molise braucht mehr Einwohner. Jetzt hat sie drastische Massnahmen ergriffen.
Das Wichtigste in Kürze
- In der italienischen Region Molise ist die Bevölkerungszahl stark geschrumpft.
- Nun werden Neuzuzügern während drei Jahren monatlich 700 Euro geboten.
- Das Angebot ist allerdings an gewisse Bedingungen geknüpft.
Aufgrund der niedrigen Geburtenrate und jungen Leuten, die häufig ins Ausland ziehen, ist die Bevölkerungszahl in Molise in den letzten Jahren dramatisch geschrumpft.
Nun hat die südlich von Rom gelegene Region drastische Massnahmen ergriffen, um sich für Neuzuzüger attraktiv zu gestalten: Wer dorthin zieht, erhält während drei Jahren jeden Monat umgerechnet gut 765 Franken.
Die Sache hat allerdings einen Haken. Um von dem Angebot profitieren zu können, muss man seinen Hauptwohnsitz in ein Dorf der Region verlegen, das weniger als 2000 Einwohner besitzt. Ausserdem muss man anschliessend dort ein Geschäft eröffnen, das die lokale Wirtschaft ankurbelt.
Wie der Präsident von Molise gegenüber dem «Guardian» erklärte, möchte er Leute dazu motivieren, langfristig zu bleiben: «Wir wollten, dass die Leute hier investieren.»
Das kann eine Bäckerei, ein Restaurant oder auch alles andere sein, was zum Leben der Ortschaft beträgt. Nach der Ankunft hat man ungefähr 60 Tage Zeit, um eine Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen.
Auch Schweizer Gemeinden zahlen Prämien
Molise ist nicht der erste Ort, der auf die Idee kommt, Leute mit Geld zu locken: Auch das Walliser Dorf Albinen führte vor wenigen Jahren eine Prämie für Neuzuzüger ein. Damit wurde ein regelrechter Run auf die Ortschaft ausgelöst.
Und kürzlich beschloss die Luzerner Gemeinde Grossdietwil, Jugendliche mit einem Geldgeschenk im Dorf zu halten. Dort bekommen unter 30-jährige Einheimische 1'500 Franken, wenn sie nicht in eine andere Gemeinde ziehen.