Bilanz aus Corona-Jahren - weniger Alkoholunfälle und 863 Zigaretten pro Kopf

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Deutschland,

Die Deutschen haben im vergangenen Jahr pro Kopf durchschnittlich 863 Zigaretten geraucht.

Biergartenbesucher stossen an
Biergartenbesucher stossen an - AFP/Archiv

Das ist ein Ergebnis des am Dienstag veröffentlichten aktuellen Jahrbuchs Sucht der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Zugleich gab es vor allem wegen der Corona-Pandemie aber weniger Alkoholunfälle.

Da Gaststätten zeitweilig geschlossen waren und zahlreiche Volksfeste sowie Veranstaltungen ausfielen, fehlten damit Gelegenheiten, um ausser Haus Alkohol zu trinken. Die Zahl der Alkoholunfälle ging im Jahr 2020 daher deutlich um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, was sich laut DHS auf das veränderte Mobilitätsverhalten während der Pandemie zurückführen lässt.

Deutschland bleibe im internationalen Vergleich aber weiterhin ein «Hochkonsumland für Alkohol», obwohl hierzulande der Verbrauch an alkoholischen Getränken gegenüber dem Vorjahr gesunken sei. So starben laut Zahlen aus dem Jahr 2016 insgesamt 19.000 Frauen und 43.000 Männer an einer alkoholbezogenen Todesursache. «Alkohol ist ein Zellgift», warnte DHS-Vorstandschef Norbert Scherbaum. Zahlreiche körperliche Erkrankungen - etwa der Leber und auch Krebserkrankungen - seien auf Alkoholkonsum zurückzuführen.

Auch der Tabakkonsum verursachte allein 2018 insgesamt 127.000 Todesfälle. Der Konsum von Fertigzigaretten sank im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent auf 71,8 Milliarden Stück. Damit erreichte der Verbrauch von 863 Zigaretten pro Kopf den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung. Rückläufig war auch der Feinschnittkonsum um 5,6 Prozent. Diese Menge entspricht etwa 37,3 Milliarden selbstgedrehten Zigaretten.

Dagegen stieg der Verbrauch von Zigarren und Zigarillos im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent. Beim Pfeifentabak setzte sich der Trend der Vorjahre weiter fort - der Konsum nahm um 40 Prozent zu, was vor allem mit der Beliebtheit von Wasserpfeifentabak bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu tun hatte.

Aussagen über einen möglichen Anstieg von Suchterkrankungen in der Pandemie sind laut DHS wegen der dünnen Datenlagen derzeit noch nicht möglich. Abhängigkeitserkrankungen entstünden zumeist schleichend über einen längeren Zeitraum, in den Statistiken bildeten sie sich daher erst zeitverzögert ab.

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