Bilder von Mariupol: Ukrainischer Fotojournalist erhält Visa d'Or
20 Tage verbrachte Evgeniy Maloletka in Mariupol. Für die Bilder, die er in dieser Zeit geschossen hat, wird der Ukrainer nun ausgezeichnet.
Das Wichtigste in Kürze
- Evgeniy Maloletka wurde mit dem Visa d'Or ausgezeichnet.
- Der Ukrainer erhält die Auszeichnung für seine Bilder von Mariupol.
Der Visa d'Or ist ein äusserst renommierter Preis für professionelle Fotojournalisten. Dieses Jahr erhielt ihn der Ukrainer Evgeniy Maloletka (35) für seine Bilder der Belagerung von Mariupol.
Der Fotojournalist widmet den Preis seinen ukrainischen Landsleuten. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagt er am Samstag beim Internationalen Festival des Fotojournalismus in Perpignan (F): «Die 20 Tage, die ich in der südukrainischen Stadt verbracht habe, kamen mir vor wie ein einziger langer Tag. Ein Tag der immer schlimmer wurde.»
Der Journalist, der für die Nachrichtenagentur Associated Press arbeitet, war am 23. Februar zusammen mit seinem Video-Kollegen Mstyslav Chernov als einer der ersten Reporter nach Mariupol gekommen. Nur eine Stunde, bevor die ersten russischen Bomben fielen.
Er war am 15. März auch einer der letzten, die die Stadt verliessen. Sie war zu diesem Zeitpunkt bereits fast vollständig durch russischen Beschuss zerstört worden.
Maloletkas Bilder zeigten das ganze Ausmass des Konflikts: Kinder, die während der Belagerung getötet wurden, hochschwangere Frauen, die zwischen den Trümmern der zerbombten Gebäude lagen, eilig improvisierte Gemeinschaftsgräber. Die russische Bombardierung der 400.000-Einwohner-Stadt am Asowschen Meer, insbesondere der Beschuss einer Geburtsklinik, hatte weltweit Empörung ausgelöst.
Der Krieg in der Ukraine war eines der beherrschenden Themen bei dem Festival in Perpignan. Das renommierte Fotojournalismus-Festival wurde am 27. August eröffnet, es läuft noch bis zum 11. September.