Blutspenden werden künftig auch auf Hepatitis E getestet
Das Wichtigste in Kürze
- Institut verweist auf einzelne Übertragungen und mehr gemeldete Infektionen.
Als Grund für den zusätzlichen Test nannte das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen am Montag «einzelne Übertragungsfälle» von Hepatitis E in den vergangenen Jahren. So seien der Behörde zwischen 2013 und 2015 in mindestens sieben Fällen transfusionsbedingte Infektionen mit Hepatitis-E-Viren (HEV) bestätigt worden.
Zudem nahm die Zahl der an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldeten HEV-Infektionen in den vergangenen Jahren deutlich zu. Wurden 2016 knapp 2000 Fälle in Deutschland registriert, waren dies 2017 bereits mehr als 2900 HEV-Infektionen und 2018 rund 3400. Bis Ende April dieses Jahres wurden bereits rund 1160 Fälle gemeldet. Dies kann den Experten zufolge zumindest teilweise auf eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber HEV hindeuten. Es könne aber zugleich bedeuten, dass diese Infektionen auch im Blutspendewesen «eine zunehmende Bedeutung» bekommen.
Bislang werden Blutspenden flächendeckend auf das HI-Virus (HIV), auf Hepatitis B und Hepatitis C getestet. Dem Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zufolge wird das Blut zudem auf Syphilis, Hepatitis A und den Erreger der Ringelröteln (Parvovirus B19) untersucht.
Konkret ordnete das PEI an, dass Blutkomponenten zur Transfusion, Stammzellzubereitungen aus Nabelschnurblut zur Wiederherstellung des Knochenmarks mit dem Jahresbeginn 2020 und sogenanntes therapeutisches Frischplasma dann ab 2021 auf Hepatitis E getestet werden müssen.