In Bologna versammelt sich die neue Protestbewegung der «Sardinen» im Kampf gegen Salvini zu einem Flashmob.
Bologna Salvini
Matteo Salvini in Rom an der «Italian Pride»-Kundgebung im Oktober 2019. Foto: Andrew Medichini - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bologna wird von einer neuen Protestbewegung gegen Matteo Salvini überflutet.
  • Die «Sardinen» formierten sich vergangene Woche zu einem Flashmob.
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Sie nennen sich nach einem kleinen Fisch, der stets in grossen Schwärmen auftritt. Und sie machen gegen Lega-Chef Matteo Salvini mobil. Die Protestbewegung der «Sardinen» in Italien. Erst in der vorigen Woche als Flashmob entstanden, wollen sie an diesem Samstag wieder tausende Demonstranten auf die Strasse bringen.

Gegründet über Facebook

Die neue Facebook-Seite «6000 sardine» hatte am Freitag schon mehr als 96'000 Follower. Oppositionsführer Salvini macht derzeit Wahlkampf mit Blick auf die Regionalwahlen. Seine rechte Lega ist in Umfragen die derzeit stärkste Partei Italiens.

Am 26. Januar wird in der Region Emilia-Romagna gewählt, einer traditionellen Hochburg der Linken. In der Regionalhauptstadt Bologna, einst von der Kommunistischen Partei Italiens regiert, hatte Salvini am 14. November einen Auftritt.

Kundgebung in Bologna

Sein Saal hatte eine Kapazität von 5570 Plätzen. Die «Sardinen» riefen auf Facebook zu einer Kundgebung von «6000 Leuten gegen Salvini» auf. Am Ende füllten 12'000 Menschen die Piazza Maggiore. Eine weitere Grosskundgebung gab es am Montag im 40 Kilometer entfernten Modena.

Demonstrationsaufruf für Samstag

Gründer der Bewegung sind drei junge Männer und eine junge Frau. «Reggio Emilia non si Lega» («Reggio Emilia lässt sich nicht fesseln») heisst es im Demonstrationsaufruf für Samstag. Dies ist ein Wortspiel aus dem Namen von Salvinis Partei Lega und dem Verb «legare» (binden, fesseln).

Salvini will Neuwahlen

Salvini war um eine Antwort auf die «Sardinen» nicht verlegen. Unter dem Slogan «Kätzchen mit Salvini» postete er das Foto einer jungen Katze. Diese leckt sich beim Anbklick des Fischleins das Maul. Dies sein Statement zur Bewegung in Bologna.

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Auch Matteo Salvini von der Lega kritisiert die italienische Innenministerin in Bologna. - epa

Ausserhalb des linken Lagers ist Salvini in Italien durchaus populär. Seine Lega liegt in Umfragen mit gut 33 Prozent weit vor den Sozialdemokraten (PD).

Und mit rund 19 Prozent vor der Fünf-Sterne-Bewegung mit 17 Prozent. Die Europawahl im Mai gewann die Lega klar. Deshalb drängt der frühere Innenminister auf baldige Neuwahlen in Italien.

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