Boris Johnson: Britische Anti-Terrorbehörde lehnt No-Deal-Brexit ab
Boris Johnson will notfalls auch ohne Deal aus der EU austreten. Für die Anti-Terrorbehörde und die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie ist das ein No-Go.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Chef der britischen Anti-Terrorbehörde lehnt einen ungeregelten Brexit ab.
- Der Verband der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie warnt ebenso vor den Konsequenzen.
Ein ungeregelter Brexit gefährdet nach Einschätzung des Chefs der Anti-Terrorbehörde die Sicherheit in Grossbritannien. Neil Basu sagte dem «Guardian», das Land würde vom europäischen Informationssystem zu Schwerkriminellen abgeschnitten. Das Gleiche gelte für Passagierdaten und die Möglichkeit, europäische Haftbefehle zu nutzen. «Das würde unsere Sicherheit ein Stück weit gefährden.»
Auch der Verband der britischen Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie warnte vor einem harten Brexit: Dieser hätte desaströse Folgen, die Wochen oder sogar Monate anhalten könnten.
Es werde in einigen Gebieten Engpässe geben, auf die man sich auch nicht gezielt vorbereiten könne. Das sagte Verbandsvertreter Tim Rycroft am Mittwoch der BBC. «Wir fürchten, dass es ernsthafte Störungen geben wird.»
Boris Johnson nimmt No-Deal-Brexit in Kauf
Kontrollen an der Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und der britischen Provinz Nordirland sind eine der grössten Bedenken der Wirtschaft. Sie erwartet dadurch höhere Kosten und Lieferverzögerungen.
Der neue Premierminister Boris Johnson will den mit Brüssel ausgehandelten Vertrag zu den Details des britischen EU-Austritts noch einmal aufschnüren. Das lehnt die Europäische Union aber ab. Notfalls will er Ende Oktober einen Brexit ohne Deal in Kauf nehmen.