Boris Johnson will Grossbritanniens Energiewende ankurbeln

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Grossbritannien,

Premierminister Boris Johnson will Grossbritannien trotz der Pandemie und dem Brexit bis 2050 klimaneutral machen.

Boris Johnson
Boris Johnson hat seinem Vater eine Gruppe Biber geschenkt. Foto: Eddie Mulholland/Daily Telegraph/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz Pandemie und Brexit will Boris Johnson Milliarden in die Energiewende stecken.
  • Mit einem Zehn-Punkte-Plan will der Präsident das Land bis 2050 klimaneutral machen.
  • Kritisiert werden seine Massnahmen von der Labour-Partei und Greenpeace.

Trotz Pandemie und nahendem Brexit-Finale richtet der britische Premier Boris Johnson den Blick in die fernere Zukunft. Milliardeninvestitionen sollen das Land grüner und umweltfreundlicher machen. Besonders auf die Auto-Industrie kommt einiges zu.

Mit einem umfangreichen Investitionsprogramm will der britische Premier Boris Johnson sein Land in den kommenden Jahren umweltfreundlicher und nachhaltiger gestalten.

Rund zwölf Milliarden Pfund sollen bis zum Jahr 2030 in grüne Projekte und Innovationen fliessen, wie Johnson am Mittwoch ankündigte. «Auch wenn dieses Jahr einen anderen Verlauf genommen hat als erwartet, habe ich unsere Pläne nicht aus den Augen verloren.»

Grüne Revolution soll Arbeitsplätze schaffen

Mit dem Zehn-Punkte-Plan will Johnson Grossbritannien bis 2050 klimaneutral machen. Der Plan sieht Investitionen in Elektromobilität, Offshore-Windparks sowie die Förderung innovativer Technologien oder den Einsatz von Wasserstoff als Energieträger vor.

Elektromobilität
Boris Johnson plante auch Investitionen in die Elektromobilität. - dpa

In verschiedenen Branchen sollen so bis zu 250'000 «grüne» Arbeitsplätze entstehen - vor allem fernab der Hauptstadt London. Die Regierung will damit zwei Ziele auf einmal erreichen: Neben dem Klimaschutz sollen die unterschiedlichen Lebensverhältnisse in den Landesteilen sich stärker angleichen. Im Norden des Vereinigten Königreichs sind diese deutlich schlechter als im Süden.

«Unsere grüne industrielle Revolution wird angetrieben von Windturbinen in Schottland und dem Nordosten. Weiter auch von in den Midlands hergestellten Elektroautos und in Wales entwickelten Technologien», so Johnson.

Fünf Milliarden für den Schutz vor Überflutungen

Von 2030 an soll der Verkauf von neuen Diesel-Fahrzeugen und Benzinern verboten sein. Hybrid-Modelle dürfen noch fünf Jahre länger verkauft werden. Damit will Johnson auch die britische Elektroautoindustrie ankurbeln. 1,3 Milliarden Pfund sollen in die Lade-Infrastruktur fliessen und knapp 600 Millionen in Kauf-Anreize für umweltfreundliche Fahrzeuge.

Ausserdem will der Tory-Chef bis 2030 die Offshore-Windparks vor den britischen Küsten ausbauen lassen. Sodass sie alle Haushalte des Landes mit Energie versorgen können. Grossbritannien solle «das Saudi-Arabien des Windes» werden, betonte er. Jeweils rund eine halbe Milliarde will er zudem in den Einsatz von Wasserstoff als Energieträger sowie in Atommeiler stecken.

windenergie
Windenergieanlagen - dpa

Technologien wie CO2-Speicherung Grossbritannien sollen zum innovativen Vorreiter werden. Ein beträchtlicher Teil der Gelder fliesst allerdings auch in den reinen Überlebenskampf: Fünf Milliarden Pfund sind für Schutzmassnahmen vorgesehen, die den Inselstaat vor Überflutungen schützen sollen.

Kritik von Greenpeace und Labour-Partei

Der für Energiepolitik zuständige Labour-Politiker Ed Miliband hält die Investitionen für nicht weitreichend genug: «Angesichts des Ausmasses der Arbeitslosigkeit und der Klimakrise, denen wir uns stellen müssen, reicht das nicht annähernd aus», sagte Miliband. Das Programm sehe blass aus neben den deutlich höheren Milliardensummen, die Frankreich und Deutschland investieren würden.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte die geplante Förderung von Atomenergie und Wasserstoff, lobte insgesamt aber das Paket: «Auch wenn einige signifikante Fragezeichen bleiben, ist das insgesamt ein grosser Schritt nach vorne», sagte Greenpeace-Sprecherin Rebecca Newsom.

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