Nordwestlich von Athen atmen die Menschen ein wenig auf. Aber andernorts toben die Brände weiter.
athen
Ein abgebranntes Haus auf dem Berg Parnitha. - Thanassis Stavrakis/AP/dpa

Die Situation der Waldbrände in Griechenland bleibt weiter angespannt. Zwar sah es am Freitagmorgen beim Waldbrand am Gebirge Parnitha nordwestlich von Athen deutlich besser aus – dort hatte sich der Wind abgeschwächt, so dass die Flammen weitgehend unter Kontrolle gebracht werden konnten, wie Feuerwehrsprecher Giannis Artopoios dem griechischen Sender ERT sagte. Die gewaltigen Brände im Nationalpark Dadia und nahe der Stadt Alexandroupolis im Nordosten des Landes tobten jedoch unvermindert weiter.

Bei den Feuerfronten handelt es sich nach Angaben des EU-Krisenschutz-Kommissars Janez Lenarcic schon jetzt um die grössten Waldbrände in der Geschichte der EU. Es gebe dort «grosse Probleme», wobei der Wind auch in dieser Region etwas nachlassen werde, sagte der Feuerwehrsprecher.

Viele Fälle von Brandstiftung

Am Donnerstagabend meldete die griechische Feuerwehr für das gesamte Land 69 neue Brandherde binnen 24 Stunden, die jedoch grösstenteils unter Kontrolle gebracht worden seien. Sprecher Artopoios bestätigte, dass es sich in sehr vielen Fällen um Brandstiftung handele, verwies jedoch auch darauf, dass die Beweisführung sehr schwierig sei.

Greece Wildfires
Verbrannte Wälder in Griechenland. - keystone

Vor allem bei den zwei grössten Brandherden Parnitha und Dadia, aber auch auf der Insel Euböa seien in kurzen Abständen an verschiedenen Stellen Feuer ausgebrochen, so der Sprecher. «Wir haben Hinweise, die Behörden ermitteln.» Allerdings seien Beweismittel wie Brandbeschleuniger nach den Bränden oft kaum noch ausfindig zu machen.

Für die Feuerwehr seien solche Brandstiftungen vor allem deshalb schwierig, weil die Einsatzkräfte binnen kürzester Zeit an verschiedenen Stellen gleichzeitig eingreifen müssten, anstatt sich auf einen Brandherd zu konzentrieren. Wehe dann noch starker Wind, habe man kaum eine Chance, die Feuer sofort einzudämmen, sagte Artopoios.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FeuerwehrWaldbrandFeuerEU