Brandanschlag in Prag: Russland unter Verdacht
Tschechien beschuldigt Russland, hinter einem versuchten Brandanschlag auf Prager Busse zu stecken.
Nach der Festnahme eines Terrorverdächtigen in Prag wirft Tschechien Russland vor, hinter einem versuchten Brandanschlag zu stehen. «Es ist nicht nur möglich, sondern sehr wahrscheinlich, dass Russland in diesen Fall verwickelt ist», sagte Regierungschef Petr Fiala am Montag im Fernsehen nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats. Am vorigen Donnerstag habe es einen Brandanschlag auf Busse der Prager Verkehrsbetriebe gegeben, der aber dank der schnellen Reaktion des Personals erfolglos geblieben sei.
«Alles deutet darauf hin, dass dies aus dem Ausland organisiert und finanziert wurde», sagte der liberalkonservative Politiker. Fiala dankte den Geheimdiensten und der Polizei für ihre «ausserordentlich gute und professionelle Arbeit». Die Ermittlungen dauerten an.
Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei dem Verdächtigen, der am Wochenende nach einer öffentlichen Fahndung festgenommen wurde, um einen 26 Jahre alten Ausländer. Der Mann sei erst vor wenigen Tagen eingereist. Ein Gericht habe Untersuchungshaft verhängt.
Festnahme eines Terrorverdächtigen
Dem Mann werde vorgeworfen, eine terroristische Straftat begangen zu haben. Bei einer Verurteilung drohe ihm eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren. Nach früheren Informationen stammt der Verdächtige aus Südamerika.
Tschechien zählt zu den entschiedenen Unterstützern der Ukraine in ihrem Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Der EU- und Mitgliedstaat steht hinter einer Initiative, deren Ziel es ist, bis zu 800 000 Artilleriegranaten für Kiew in Staaten ausserhalb der EU zu beschaffen.
Insgesamt haben nach Angaben der Regierung in Prag 15 EU- und Nato-Staaten rund 1,6 Milliarden Euro für das Vorhaben zugesagt – darunter auch Deutschland. In der Vergangenheit lieferte Tschechien der Ukraine unter anderem Kampf- und Schützenpanzer, Mehrfachraketenwerfer, Kampfhubschrauber und Munition.