Briten befürchten Ende der Pubs – wegen Rauchverbot
Ein mögliches Rauchverbot in Grossbritannien sorgt für Wirbel. Denn im Garten von Pubs dürfte nicht mehr gequalmt werden. Politiker befürchten ein Pub-Sterben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der britische Premier Keir Starmer will das Rauchverbot im Freien vorantreiben.
- Dies geht aus durchgesickerten Dokumenten hervor.
- Bei den konservativen Politikern sorgt das für einen Aufschrei.
In Grossbritannien herrscht Aufruhr! Offenbar will der neue Premierminister Keir Starmer das geplante Rauchverbot im Freien weiter vorantreiben. Das sorgt für heftigen Gegenwind.
Denn im Garten des Pubs zum Pint mal schnell einen Glimmstängel anzünden? Damit wäre dann Schluss. Auch vor Nachtclubs oder in der Nähe von Fussballplätzen soll Rauchen nicht mehr erlaubt sein. Auf dem Trottoir neben Universitäten und Spitälern würde ebenfalls ein Verbot herrschen.
All das zeigen geheime Dokumente, die an die britische «Sun» durchgesickert sind. Und die Pläne sorgen nun für einen regelrechten Aufschrei – vor allem innerhalb des Parlaments.
Nigel Farage, Vorsitzender der Reform UK, meint dazu gegenüber dem Boulevardblatt: «Das wird das Ende der Pubs sein.»
Auch Robert Jenrick sieht das ähnlich. Der konservative Politiker ärgert sich: «Das Letzte, was dieses Land braucht, ist die Schliessung Tausender weiterer Pubs.»
Und weiter: «Unser Land steht vor grossen Herausforderungen. Warum konzentriert sich Starmer auf diesen Unsinn?»
Scharfe Kritik gibt es auch von Priti Patel. Die Tories-Politikerin hetzt: «Von der Polizei zu verlangen, dies durchzusetzen, während Starmer gefährliche Kriminelle auf unsere Strassen schickt, ist mehr als dumm und grenzt an Fahrlässigkeit.»
Verbot auch für E-Zigaretten?
Der an die «Sun» durchgesickerte Bericht erwähnt nebst den herkömmlichen Zigaretten auch dampffreie Zonen. Ob das geplante Rauchverbot auch E-Zigaretten beinhalten könne, ist jedoch nicht ganz klar. Auch steht noch nicht fest, wie weit sich ein Raucher fürs Paffen dann von einer Verbotszone entfernen müsste.
In Grossbritannien rauchen rund 6,4 Millionen Menschen, das sind 13 Prozent der Bevölkerung. Kritiker glauben deshalb, dass das Rauchverbot im Freien einen grossen wirtschaftlichen Schaden mit sich bringen würde.
Nicht nur stünden rund 500 Shisha-Bars landesweit vor einem grossen Problem. Auch in der Gastronomie werden Schliessungen und Arbeitsplatzverluste befürchtet. Die Befürworter hingegen argumentieren mit der Gesundheit und den damit verbundenen Kosten.
Ein Sprecher des Ministeriums für Gesundheit und Soziales erklärt dazu: «Rauchen kostet jedes Jahr 80'000 Menschenleben, belastet unser staatliches Gesundheitssystem enorm und kostet den Steuerzahler Milliarden.»