Briten verloren nach Brexit-Votum Vertrauen in Politiker
75 Prozent der Briten haben seit dem Brexit das Vertrauen in ihre Politiker verloren. Eine Mehrheit sieht den EU-Austritt nicht als Erfolg.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine grosse Mehrheit der Briten vertraut den Politikern nicht.
- Viele glauben, dass die Volksvertreter mehr im Eigeninteresse handeln.
- Nur 15 Prozent der Leute, die für den Brexit stimmten, bereuen den EU-Austritt.
Sieben Jahre nach dem Brexit-Referendum haben drei Viertel der Briten das Vertrauen in ihre Politiker verloren. Das geht aus einer Umfrage für die Londoner Denkfabrik «UK in a Changing Europe» («Vereinigtes Königreich in einem sich wandelnden Europa») hervor, die zum heutigen Jahrestag der Volksabstimmung veröffentlicht wurde.
75 Prozent der Befragten vertraten die Meinung: «Ich habe das Vertrauen in britische Politiker in den vergangenen Jahren verloren.» 74 Prozent glauben, dass Politiker mehr im eigenen Interesse handeln als im Interesse der Allgemeinheit.
Bei dem Referendum am 23. Juni 2016 hatten die Briten mit 52 zu 48 Prozent für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt. Vollzogen wurde dies am 31. Januar 2020.
Wie aus der Umfrage hervorgeht, ist nun eine Mehrheit von 52 Prozent der Meinung, dass der Brexit kein Erfolg war. Nur jeder Zehnte sieht das anders. Von «Bregret» – einer Wortschöpfung aus Brexit und regret (Reue) – kann trotzdem keine Rede sein: Von denen, die für den Brexit stimmten, bereuen dies nur 15 Prozent.
Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) würde heute in einem Referendum für eine Rückkehr in die EU stimmen. Nur etwa ein Drittel (32 Prozent) wäre dafür, draussen zu bleiben. Eine Mehrheit der Menschen in Grossbritannien (54 Prozent) will von dem Thema Brexit aber einfach nichts mehr hören.