Trotz mehr gemeldeter Nebenwirkungen: Astrazeneca ist sicher

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Grossbritannien,

Für den Astrazeneca-Impfstoff melden mehr Menschen Nebenwirkungen als für die beiden anderen in Deutschland eingesetzten Vakzine. Das könnte allerdings weniger am Impfstoff selbst als an anderen Faktoren liegen, erklärt das zuständige Institut.

Bis zum 26. Februar wurden beim Astrazeneca-Impfstoff mehr Verdachtsfälle von Nebenwirkungen als bei den beiden anderen zugelassenen Vakzinen an das Paul-Ehrlich-Institut gemeldet. Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa
Bis zum 26. Februar wurden beim Astrazeneca-Impfstoff mehr Verdachtsfälle von Nebenwirkungen als bei den beiden anderen zugelassenen Vakzinen an das Paul-Ehrlich-Institut gemeldet. Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hält den Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca für ebenso gut wie die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna.

Allerdings würden für den Vektorimpfstoff mehr Verdachtsfälle von Nebenwirkungen gemeldet als für die beiden mRNA-Impfstoffe, berichtete das Institut in seinem Sicherheitsbericht.

Die Melderate unerwünschter Reaktionen sei bei Astrazeneca «vergleichsweise höher», berichtete das PEI. Daraus könne aber «nicht zwangsläufig auf eine höhere Reaktogenität des Impfstoffes geschlossen werden, da die erhöhte Melderate auch mit der erhöhten medialen Aufmerksamkeit für den Impfstoff und den unterschiedlichen Altersgruppen der geimpften Personen zusammenhängen könnte».

Zudem seien viele Meldungen als «gefühlt schwerwiegend» gemeldet worden, obwohl es sich beispielsweise nur um vorübergehendes Fieber gehandelt habe. In Grossbritannien etwa gibt es dem PEI zufolge keinen grossen Unterschied bei den gemeldeten Nebenwirkungen der unterschiedlichen Impfstoffe.

Vorübergehende Lokalreaktionen

Die unerwünschten Reaktionen nach einer Impfung mit einem der drei Produkte seien «vor allem vorübergehende Lokalreaktionen und Allgemeinreaktionen», berichtet das PEI. Diese seien auch in den klinischen Prüfungen vor der Zulassung berichtet worden. Bei Astrazeneca seien vor allem Fieber, Schüttelfrost und grippeähnliche Beschwerden gemeldet worden. «Vereinzelte anaphylaktische Reaktionen» nach diesem Impfstoff «sind zu diskutieren».

Der Astrazeneca-Impfstoff wird in Deutschland nun auch für Menschen ab 65 Jahren empfohlen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) teilte am Donnerstag in Berlin vorab mit, die Impfung mit dem Mittel «für alle Altersgruppen, entsprechend der Zulassung zu empfehlen». Ende Januar hatte die Stiko den Impfstoff zunächst nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen.

Insgesamt bisher 12.000 Verdachtsfälle gemeldet

Der PEI-Bericht umfasst die Meldungen bis 26. Februar, also etwa zwei Monate seit Beginn der Impfungen in Deutschland. Seither wurden laut PEI knapp 12.000 «Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung» gemeldet - bei einem Stand von 5,9 Millionen Impfungen (5,4 Millionen mit Biontech/Pfizer, rund 168.000 mit Moderna und knapp 364.000 mit Astrazeneca).

8368 Verdachtsfälle wurden zu Biontech/Pfizer gemeldet, 484 zu Moderna und 2765 zu Astrazeneca. In rund 300 weiteren Fällen wurde der Impfstoff nicht angegeben. «Die Melderate betrug für die drei Impfstoffe zusammen 2,0 pro 1000 Impfdosen», berichtete das PEI. Zählt man nur die als schwerwiegend eingestuften Reaktionen, betrug die Quote 0,6 pro 1000 Impfdosen für alle drei Impfstoffe.

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