Britische Zeitung wehrt sich gegen Geheimhaltung des Testaments von Prinz Philip
Der britische Zeitung «The Guardian» wehrt sich vor Gericht gegen die Geheimhaltung des Testaments von Prinz Philip.
Wie die Zeitung am Montag mitteilte, hat ein Londoner Berufungsgericht einer Beschwerde des «Guardian» gegen den Ausschluss der Öffentlichkeit - und damit auch der Medien - von einer Gerichtsverhandlung zum letzten Willen des im April verstorbenen Ehemanns von Königin Elizabeth II. stattgegeben.
Prinz Philip war am 9. April 2021 kurz vor seinem 100. Geburtstag gestorben. Im September hatte ein Richter des Hohen Gerichts in London in einer nicht öffentlichen Verhandlung entschieden, dass sein Testament für die nächsten 90 Jahre geheim bleiben soll - um die Privatsphäre der Queen und anderer Mitglieder der Königsfamilie zu schützen. Erst dann soll es für Historiker freigegeben werden.
Der «Guardian» beanstandet den Ausschluss der Öffentlichkeit von der Verhandlung. Nach Angaben der Zeitung gab die Richterin Eleanor King ihr nun das Recht, in diesem Zusammenhang rechtliche Schritte gegen den Generalstaatsanwalt und die Anwälte der Queen einzuleiten. King hält eine Anfechtung demnach für aussichtsreich.
Der «Guardian» will mit seiner Klage nach eigenen Angaben auf eine «obskure Ausnahmeregelung» aufmerksam machen, die den Royals bei Testamenten gewährt wird. Anders als gewöhnliche Briten kann die Königsfamilie vor Gericht beantragen, dass der letzte Wille eines Verstorbenen unter Verschluss bleibt. Laut dem «Guardian» haben seit 1910 mehr als 30 Royals von dieser Ausnahmeregelung profitiert.