Bulgarien verzichtet langfristig auf Gas von Russlands Gazprom
Bulgariens Übergangsregierung verzichtet auf einen neuen Vertrag mit dem russischen Staatskonzern Gazprom.
Wie der geschäftsführende Energieminister Nikola Stojanow am Dienstag weiter sagte, sei das Ziel der bulgarischen Übergangsregierung, die Liefermengen Gas gemäss eines bis Jahresende laufenden Vertrags mit Gazprom zu erhalten, nicht aber einen neuen, langfristigen Vertrag abzuschliessen.
Gazprom hatte Ende April die Lieferungen eingestellt, weil die damalige prowestliche Regierung in Sofia Zahlungen in Rubel abgelehnt hatte.
Der staatliche bulgarische Gasversorger Bulgargaz gab unterdessen drei Auktionen für Flüssiggas-Lieferungen bekannt. Es gehe um Lieferungen für November und Dezember 2022, für das gesamte Jahr 2023 sowie für den Zeitraum von 2024 bis 2034, erläuterte Bulgargaz-Chefin Deniza Slatewa.
Die Auktionen für November und Dezember dieses Jahres sowie für 2023 sollen jetzt anlaufen. Die Auktion für Lieferungen für 2024 bis 2034 werde mehrere Etappen haben.
Staatschef Rumen Radew kritisierte die Energiepolitik der im Juni durch ein Misstrauensvotum im Parlament gestürzten liberal-sozialistischen Regierung von Ministerpräsident Kiril Petkow.
Ab heute werde die «ineffektive Praxis» abgeschafft, Lieferungen von Flüssiggas mit Schiffen ohne Auktion zu vereinbaren, ohne zu wissen, wer und wie den Lieferanten und den Preis bestimmt, sagte Radew nach Bekanntwerden der Bulgargaz-Auktionen.