Bulgarien will fabrikneue Kampfjets für 900 Millionen Euro kaufen
Das frühere Ostblockland ist Mitglied der Nato seit 2004, hat aber noch immer viel Militärtechnik russischer Bauart. Jetzt will Bulgarien fabrikneue Kampfjets.
Das Wichtigste in Kürze
- Bulgariens besitzt nach wie vor Militärtechnik russischer Bauart.
- 900 Millionen Euro werden deshalb für neue westliche Kampfjets bereitgestellt.
Das Nato-Mitglied Bulgarien will seine veralteten Kampfflugzeuge russischer Bauart durch fabrikneue westliche Kampfjets ersetzen. Dafür stellt das ärmste EU-Land 900 Millionen Euro bereit. Favoriten seien die angebotenen US-Kampfflugzeuge F-16 und F-18 sowie Jetfighter des Typs Gripen aus Schweden, nachdem sich Regierungschef Boiko Borissow und Verteidigungsminister Krassimir Karakatschanow am Dienstag übereinstimmend für fabrikneue Maschinen aussprachen.
Bei einer Ausschreibung ging im Verteidigungsministerium in Sofia ausserdem ein Angebot aus Italien für Eurofighter ein – allerdings für gebrauchte. Konkrete Preise wurden nicht genannt.
Die Entscheidung über den Kauf soll von der Regierung in Sofia getroffen, der zwischenstaatliche Vertrag muss aber vom Parlament ratifiziert werden. Eine Empfehlung des von Staatschef Rumen Radew Anfang 2017 eingestellten Übergangskabinetts zugunsten der schwedischen Gripen-Kampfjets wurde von der aktuellen Regierung rückgängig gemacht.
Das frühere Ostblockland ist Mitglied der Nato seit 2004, hat aber noch immer viel Militärtechnik russischer Bauart. Sofia erhöht auf Druck der Nato seine Ausgaben für Verteidigung: Für die Umrüstung der Streitkräfte mit neuen Schiffen, Landmilitärtechnik und Kampfflugzeugen will Bulgarien insgesamt drei bis vier Milliarden Lewa (rund 1,5 bis 2 Milliarden Euro) ausgeben. Die Ausgaben für Verteidigung liegen nach Angaben des Nationalen Statistikamts jetzt bei 1,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.