Bulgarien plant den Bau einer Gaspipeline von der türkischen Grenze bis nach Serbien. Eine Energiestrategie des Landes wurde entsprechend aktualisiert.
Bulgarien plant eine Gaspipeline quer durchs Land.
Bulgarien plant eine Gaspipeline quer durchs Land. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bulgarien will eine Gaspipeline quer durchs Land bauen.
  • Dafür soll eine existierende Transitleitung ausgebaut werden.
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Das südosteuropäische EU-Land Bulgarien will eine Gaspipeline von der türkischen Grenze nach Serbien bauen. Das Ziel sei, die Gasleitung an den Turkish Stream von Russland in die Türkei anzubinden, um Lieferungen von Gas aus Russland nach Serbien und in andere Staaten der Region zu ermöglichen. Das Parlament in Sofia aktualisierte heute Freitag eine Energiestrategie des Landes bis zum Jahr 2020 entsprechend. Für die neue Pipeline will Bulgarien eine bereits existierende, 151 Kilometer lange Transitleitung um etwa 500 Kilometer ausbauen.

Das russische Unternehmen Gazprom habe Interesse gezeigt, sich an einem Markttest einer künftigen Erweiterung des bulgarischen Gastransitnetzes zu beteiligen, erläuterte Energieministerin Temenuschka Petkowa die Hintergründe. Dies sei eine «ausserordentlich gute Nachricht für die bulgarische Energiewirtschaft». «Die Mitteilung von Gazprom (…) zeigt, dass das sogenannte zweite Rohr von Turkish Stream in der Praxis durch Bulgarien verlaufen wird», sagte die Ministerin. Der bevorstehende Markttest berücksichtige die EU-Regeln.

Bulgarien plant ausserdem, 2020 sein Gasnetz an das von Griechenland und an das serbische Gasnetz anzubinden. Langfristig will das ärmste EU-Land einen grossen Gas-Hub bei Warna am Schwarzen Meer bauen, um sich als Gas-Drehkreuz in der Region zu etablieren. Dieses Vorhaben wird von der Europäischen Union unterstützt. Das frühere Ostblockland ist zwölf Jahre nach dem EU-Beitritt noch immer fast komplett von Gaslieferungen aus Russland abhängig, will aber die Energiequellen und Lieferrouten diversifizieren.

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