Bundestag

Bundestag beschliesst Abbau von Steuerentlastungen für Bauern

DPA
DPA

Deutschland,

Trotz heftiger Proteste sollen die Entlastungen für Bauern beim Agrardiesel abgebaut werden. Das deutsche Parlament hat ein entsprechendes Gesetz verabschiedet.

Bauern
Viele Bauern protestierten zuletzt gegen den Abbau von Steuerentlastungen beim Agrardiesel. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Deutsche Bundestag hat zugestimmt, Steuerentlastungen beim Agrardiesel abzubauen.
  • Das Gesetz muss noch die Zustimmung des Bundesrates erhalten.
  • Die geplanten Kürzungen hatten für eine Protestwelle von Bauern gesorgt.

Der Bundestag hat dem umstrittenen Abbau von Steuerentlastungen beim Agrardiesel zugestimmt. Das Parlament verabschiedete das Haushaltsfinanzierungsgesetz, in dem die schrittweise Abschaffung enthalten ist. Bevor es in Kraft treten kann, muss das Gesetz noch den Bundesrat passieren.

Die Länderkammer stimmte am Freitag einer Fristverkürzung aber nicht zu und befasste sich damit nicht. Das Gesetz wird im Bundesrat nun zunächst in Fachausschüssen beraten. Die nächste reguläre Sitzung des Bundesrats ist für den 22. März geplant.

Die geplanten Kürzungen hatten für eine Protestwelle von Bauern gesorgt. Sie zogen mit ihren Traktoren teils bis nach Berlin vor das Brandenburger Tor.

Der Bundesrat muss dem Gesetz nicht zustimmen, könnte aber Einspruch einlegen und den Vermittlungsausschuss anrufen. In vielen Ländern gibt es Koalitionsregierungen mit Ampel-Parteien. Wenn sich eine Landesregierung uneins ist, muss sich das Land im Bundesrat enthalten beziehungsweise kann nicht zustimmen.

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, hatte am Donnerstag gesagt: «Es ist ein eindeutiges Signal, dass die Länder das Haushaltsgesetz der Bundesregierung ausbremsen. Jetzt muss mit der gewonnenen Zeit sinnvoll umgegangen werden und Lösungen im Sinne der Landwirtschaft gefunden werden. Die Steuererhöhung beim Agrardiesel muss vom Tisch.»

Koalition setzt Sparmassnahmen um

Mit dem Haushaltsfinanzierungsgesetz setzt die Koalition Sparmassnahmen um. Nach einem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts mussten Milliardenlöcher gestopft werden. Auf eine ursprünglich geplante Abschaffung der Kfz-Steuerbefreiung für die Landwirtschaft hatte die Regierung verzichtet.

Die Abschaffung der Steuerbegünstigung beim Agrardiesel sollte schrittweise und nicht plötzlich erfolgen. Darauf hatte sich die Koalition aus SPD, Grünen und FDP verständigt.

Bisher können sich Betriebe die Energiesteuer für Diesel teilweise zurückerstatten lassen – mit einer Vergütung von 21,48 Cent pro Liter. Das soll schrittweise verringert werden. Für im Jahr 2026 verbrauchte Mengen soll es keine Subventionen mehr geben.

Im Haushaltsfinanzierungsgesetz enthalten ist zudem eine höhere Ticketsteuer auf Passagierflüge. Zudem ist eine Verschärfung von Sanktionen beim Bürgergeld auf zwei Jahre befristet. Jobcenter dürfen Arbeitslosen das Bürgergeld für maximal zwei Monate streichen, wenn die Betroffenen zumutbare Jobs immer wieder verweigern.

Zudem wird der Bürgergeldbonus von 75 Euro pro Monat abgeschafft. Eingeführt worden war er für Weiterbildungen, die nicht auf einen Berufsabschluss abzielen.

Kommentare

Weiterlesen

Berlin
guy parmelin
4 Interaktionen
Bauern-Proteste
Bauern-Proteste Klimakleber
195 Interaktionen
Kommentar
Thunerseespiele
Musical

MEHR IN NEWS

spar
Zeugen gesucht
Kantonspolizei St. Gallen
Kanton St. Gallen

MEHR BUNDESTAG

Siegesparade am 9. Mai
13 Interaktionen
80. Jahrestag
Nach Kritik
Bundestag
8 Interaktionen
Erste Sitzung
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
12 Interaktionen
Deutschland

MEHR AUS DEUTSCHLAND

-38 Prozent
Jens Spahn
Deutschland
Karsten Wildberger
Deutschland
Merck
Milliardendeal