Bürgermeister: «Ischgl war nicht Hotspot»

Simon Binz
Simon Binz

Österreich,

Der Bürgermeister von Ischgl wehrt sich gegen die Vorwürfe gegen seine Gemeinde. Man habe nach «bestem Wissen und Gewissen» gehandelt, so Werner Kurz.

Coronavirus - Österreich ischgl
Ein Ortsschild steht am Ende der Ortschaft Ischgl. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus soll sich schon seit Anfang Februar in Ischgl ausgebreitet haben.
  • Deshalb muss sich die österreichische Gemeinde den Vorwurf als Europas-Epizentrum anhören.
  • Dagegen wehrt sich der Bürgermeister des Wintersportorts in einem Interview.

Tirol war zuletzt wegen seines Krisenmanagements heftig kritisiert worden. Dem Land wird vorgeworfen, den Skibetrieb nicht schnell genug beendet zu haben.

Vor allem die Après-Ski-Partys mit vielen internationalen Gästen gelten inzwischen als Keimzellen und Verteiler des Virus. Ischgl war dabei besonders in den Fokus geraten.

Ischgl
Eine geschlossene Apres-Ski-Bar in dem österreichischen Ferienort Ischgl. - dpa-infocom GmbH

Die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit bezeichnete den beliebten Wintersportort indirekt als Hotspots Europas. In der Gemeinde kam dieser Vorwurf aber offenbar gar nicht gut an.

Bürgermeister: Virus nicht in Ischgl produziert

In einem ORF-Interview wehrte sich Bürgermeister Werner Kurz. Er sagte, es sei nach «bestem Wissen und Gewissen» und nach Vorgabe der Behörden gehandelt worden.

Kurz will klargestellt haben: Seine Gemeinde ist nicht der Corona-Hotspot Europas. «Das Virus ist nicht von uns ausgegangen und wurde nicht in Ischgl produziert.» Kurz will ausserdem auch nicht erkennen, dass man vor Ort zu spät gehandelt habe.

Ischgl Werner Kurz Coronavirus
Ischgl-Bürgermeister Werner Kurz sprach im ORF-Interview über das Coronavirus und die Ausbreitung in seiner Gemeinde. - Screenshot ORF

«Als am 10. März alle Aprés-Ski-Lokale gesperrt wurden, wurde Italien erst als Risikogebiet eingestuft». Zu diesem Zeitpunkt seien in Europa auch noch «viele Fussballstadien mit Zehntausenden Menschen» gefüllt gewesen. «Die Behörden haben zum jeweiligen Wissensstand sehr schnell reagiert», so der Bürgermeister.

Netz ist empört über Interview

Im Netz gab es einige empörte Reaktionen auf das Interviews des Ischgl-Bürgermeisters:

Ischgl
Das Netz zeigt sich über das Interview mit dem Bürgermeister von Ischgl empört. - Twitter/@Werner_P_Vienna
Coronavirus Ischgl
Das Netz zeigt sich empört über das Interview des Bürgermeisters von Ischgl. - Twitter/@DieRaffa

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