Chef der Labour Party übernimmt Teil-Verantwortung für Wahlschlappe
Der Chef der britischen «Labour Party» übernimmt nach der Wahlschlappe vom Donnerstag zumindest «ein bisschen» die Verantwortung.
Das Wichtigste in Kürze
- Jeremy Corbyn übernimmt ein bisschen die Verantwortung für Wahlschlappe.
- Der Chef der britischen Labour-Party verteidigte aber seine Politik.
- Parteigrössen wollen nach der klaren Niederlage aber seinen sofortigen Rücktritt.
Nach dem schlechtesten Wahlergebnis der Labour Party seit 80 Jahren hat Parteichef Jeremy Corbyn erstmals öffentlich Verantwortung dafür übernommen. Er beharrte aber in einem Beitrag in der Sonntagszeitung «Observer» darauf: Die Labour Party habe auf die meisten drängenden Fragen die richtigen Antworten. Darauf sei er stolz. «Wir haben eine schwere Niederlage erlitten und ich übernehme meinen Teil der Verantwortung dafür», schrieb Corbyn.
Parteigrössen ging das nicht weit genug. «Das zeigt, dass er nicht gewillt ist zu verstehen, warum wir so eine katastrophale Niederlage erlitten haben.» So twitterte die prominente Labour-Politikerin Harriet Harman. «Er sollte zurücktreten.»
Auch zahlreiche andere Labour-Politiker drängten Corbyn zu gehen. Der Parteichef will aber bis Frühjahr 2020 im Amt bleiben.
Nach Corbyns Lesart hat die Labour-Partei den Preis für ihre Brexit-Politik bezahlt. Sie hatte versucht, sowohl Wähler, die für den Austritt Grossbritanniens aus der EU sind ins Boot zu holen. Gleichzeitig auch solche, die dagegen sind.
Viele Abgeordnete sagen dagegen, Wähler hätten absolut allergisch auf Corbyn als Person reagiert.