Chef der RWE rechnet mit weniger Gaslieferungen aus Russland

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Deutschland,

Der Chef des deutschen Energieversorgungskonzerns RWE rechnet aufgrund des andauernden «Wirtschaftskriegs» mit weniger Gaslieferungen aus Russland.

Markus Krebber RWE
Markus Krebber, CEO der RWE AG. - RWE

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut dem RWE-Chef befindet sich der Westen in einem Wirtschaftskrieg mit Russland.
  • Deshalb erwartet er eine Abnahme russischer Gaslieferungen.
  • RWE selbst sei weitgehend unabhängig von russischem Gas.

Der Vorstandschef des Energiekonzerns RWE, Markus Krebber, geht davon aus, dass Russland die Gaslieferungen nach Europa allmählich verringert. «Wir befinden uns in einem Wirtschaftskrieg, und die Russen nutzen jede Möglichkeit, es für uns schwerer zu machen. Beispielsweise, indem sie die Liefermengen reduzieren, was zu höheren Preisen führt», sagte Krebber der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». «Ich rechne mit einer weiteren Verknappung der Gaslieferungen und nicht damit, dass jemand den Gashahn komplett zudreht.»

RWE
Der Energiekonzern RWE hat seinen Hauptsitz in Essen, Deutschland. - dpa

Deutschland könne bis Frühjahr 2025 von russischem Gas unabhängig sein, wenn die nötige Infrastruktur zügig ausgebaut werde, fügte Krebber hinzu. «Einigermassen handhabbar wären die Versorgungsprobleme vielleicht schon ein Jahr vorher.»

Gasverteilung soll dem Markt überlassen werden

Für den Fall eines Gasmangels plädierte Krebber dafür, die Verteilung des Gases weitgehend dem Markt zu überlassen. «Wir brauchen ein dreistufiges Verfahren: Es gibt bestimmte Kunden, die absolut schützenswert sind, etwa im Gesundheitssektor.

Zweitens sind Preissignale auch in Mangelsituationen das beste Mittel, um ein knappes Angebot effizient zu verteilen», meinte der Topmanager. «Drittens brauchen wir Anreize zur Substitution und zum Sparen.» Privathaushalte könnten nicht zu Einsparungen gezwungen werden.

RWE ist weitgehend unabhängig von russischem Gas

RWE selbst sei inzwischen weitgehend unabhängig von russischem Gas, sagte der Konzernchef der Zeitung. «Wir haben noch einen Vertrag für eine Restmenge aus Russland, der Ende nächsten Jahres ausläuft. Aber die Grössenordnung ist nicht wirklich relevant für uns. Für uns ist die Lage handhabbar.»

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