Nach den Auseinandersetzungen auf den Strassen von Chemnitz (D) ruft ein Bürger-Komitee die Bevölkerung auf, friedlich miteinander umzugehen.
Während einer Demonstration in Berlin nach den Ereignissen in Chemnitz (D) mehrerer tausend Menschen gegen Rechtsradikalismus und Menschenfeindlichkeit hält ein Mann ein Plakat «Wieso».
Während einer Demonstration in Berlin nach den Ereignissen in Chemnitz (D) mehrerer tausend Menschen gegen Rechtsradikalismus und Menschenfeindlichkeit hält ein Mann ein Plakat «Wieso». - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein neues Bündnis in Chemnitz (D) fordert zu mehr Engagement in der Stadt auf.
  • Die Stadt könne nicht von Hass, Gewalt und Intoleranz wegschauen.
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Ein Bündnis von Bürgern, Unternehmen und Wissenschaftlern aus Chemnitz (D) hat die Bewohner der Stadt zu mehr Engagement für ein friedliches Miteinander aufgerufen. Das Bündnis veröffentlichte heute Samstag etwa in der Chemnitzer «Freien Presse» oder der «Süddeutschen Zeitung» grossformatige Anzeigen mit dem Aufruf «Chemnitz ist weder grau noch braun». Zu den Unterzeichnern gehören zahlreiche in Chemnitz (D) ansässige Firmen.

Chemnitz (D) habe «seine guten Seiten und seine Probleme», heisst es in dem Aufruf. Die Stadt könne aber nicht mit «Hass, Gewalt, Intoleranz und vor allem Wegschauen» leben. In den vergangenen Jahren sei aus einer grauen Stadt ein buntes, lebenswertes Chemnitz (D) geworden. «Wir müssen und wollen uns wieder einschalten, damit aus bunt nicht braun wird.» Vor allem wolle das Bündnis zeigen, dass die Mehrheit in der Stadt «demokratisch und offen denkt». Diese Verantwortung müsse jeder übernehmen.

«Entschlossen für die Demokratie»

In Chemnitz (D) war in der Nacht zum Sonntag ein 35-jähriger Deutscher getötet worden. Zwei Männer aus Syrien und dem Irak sitzen deswegen in Untersuchungshaft. Am Sonntag gab es Demonstrationen in der Stadt, an denen sich gewaltbereite Rechtsextreme beteiligten, es kam zu Angriffen auf Ausländer. Am Montagabend kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Linken, bei denen mehrere Menschen verletzt wurden.

Heute Samstag werden eine Grossdemonstration gegen Fremdenfeindlichkeit, aber auch eine AfD-Kundgebung und Proteste von Rechtsextremen erwartet. Die Polizei wird mit einem Grossaufgebot im Einsatz sein.

Der deutsche Aussenminister Heiko Maas rief auf Twitter dazu auf, «entschlossen für die Demokratie einzutreten». Er verwies auf das Motto der Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit in Chemnitz (D), «Herz statt Hetze».

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