China-Virus breitet sich jetzt bei Briten aus
Das Virus, das in China bereits zu überfüllten Spitälern geführt hat, sorgt nun auch in Grossbritannien für Besorgnis. Denn die Fälle steigen an.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Humane Metapneumovirus (HMPV) füllt in China die Spitäler.
- Nun scheint sich HMPV auch in Grossbritannien auszubreiten.
- Die Fallzahlen haben sich in den vergangenen Wochen verdoppelt.
In China sorgt das Humane Metapneumovirus (HMPV) für volle Spitäler.
Nun haben sich in den letzten Wochen auch die Fallzahlen in Grossbritannien verdoppelt.
HMPV verursacht Symptome wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber. In der Regel klingen diese innerhalb von fünf Tagen ab.
Das Virus kann aber bei besonders gefährdeten Personen schwerwiegende Atemwegserkrankungen wie Bronchitis oder Lungenentzündungen verursachen.
Insbesondere bei Kleinkindern, älteren Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem.
Grossbritannien: Verdopplung der HMPV-Fälle
In Grossbritannien gab es im Winter bislang durchschnittlich nur vier HMPV-Fälle pro Woche, die durch PCR-Tests nachgewiesen wurden. In den letzten Wochen haben Experten nun eine deutliche Zunahme festgestellt.
«Wir sehen derzeit einen markanten Anstieg der HMPV-Fälle in England», bestätigt Professor Paul Hunter der «Daily Mail». Er ist Experte für Infektionskrankheiten an der University of East Anglia.
«Allerdings kann dies auch daran liegen, dass mehr Menschen getestet werden als in den Jahren zuvor.»
Dennoch sei Vorsicht geboten, da das Virus vor allem bei Kindern unter fünf Jahren zu schwerwiegenden Atemwegserkrankungen führen kann.
In der Schweiz gibt es gemäss Bundesamt für Gesundheit «aktuell keine Anzeichen für eine Gefährdung.»
Das BAG führe laufend eine Risikobeurteilung durch, verfolge die Situation aufmerksam und stehe im Austausch mit der WHO und anderen internationalen Organisationen.
Was tun, um sich zu schützen?
Da es weder eine Impfung noch eine spezifische Behandlung für HMPV gibt, liegt der Fokus auf Prävention und Symptomlinderung.
Experten raten zu den üblichen Massnahmen wie regelmässiges Händewaschen, Abstand halten oder Schutzmasken tragen; speziell, wenn Symptome auftreten.
Professor John Tregoning vom Imperial College London ergänzt: «Die Behandlung sollte sich auf die Linderung der Symptome konzentrieren. Ruhe, Flüssigkeitszufuhr und die Vermeidung von Übertragungen sind entscheidend.»
Kein Grund zur Panik, aber Aufmerksamkeit ist wichtig
Obwohl die steigenden Zahlen beunruhigend wirken: HMPV ist keine neue Krankheit.
«Das Virus ist seit mindestens 50 Jahren bekannt. Es gehört zu den häufigsten Ursachen für Atemwegsinfektionen bei Kindern», sagt Professor Jonathan Ball. Er lehrt an der Liverpool School of Tropical Medicine.
Schwerwiegende Komplikationen wie Lungenentzündungen seien zwar möglich, kämen aber selten vor.
Dennoch ist in Grossbritannien Vorsicht angebracht. Denn die Situation dürfte sich vorerst weiter verschärfen, da viele Menschen über die Feiertage in geschlossenen Räumen zusammengekommen sind.