Commerzbank beruft Carsten Schmitt als neuen Finanzchef
Carsten Schmitt wird neuer CFO der Commerzbank. Er folgt auf Bettina Orlopp, die seit Oktober den Vorstandsvorsitz innehat.
Die Commerzbank hat einen neuen Finanzchef gefunden. Carsten Schmitt soll spätestens im Frühjahr 2025 den Posten übernehmen.
Er löst damit Bettina Orlopp ab, die im Oktober zur Vorstandsvorsitzenden aufgestiegen war. Schmitt kommt von der dänischen Danske Bank.
Dort war er seit 2021 für die Konzernstrategie sowie Übernahmen und Fusionen zuständig. Zuvor arbeitete er bereits mehr als 20 Jahre für die Commerzbank.
Expertise und Erfahrung
Der Aufsichtsrat der Bank hat Schmitt in seiner Sitzung zum Chief Financial Officer (CFO) in den Vorstand berufen. Die Berufung erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsicht.
Aufsichtsratsvorsitzender Jens Weidmann äusserte sich positiv zur Personalie:
«Wir freuen uns sehr, mit Carsten Schmitt für diese erfolgskritische Funktion eine versierte Führungspersönlichkeit mit ausgewiesener Expertise gewonnen zu haben.»
Finanzziele der Commerzbank im Auge
Schmitt verfüge über jahrzehntelange Erfahrung in der Finanzindustrie. Zudem kenne er die Bank sehr gut.
Der neue CFO wird die zunehmend ambitionierteren Ziele der Strategie für die kommenden Jahre verfolgen. Ausserdem soll er den Dialog mit dem Kapitalmarkt intensivieren.
Herausforderungen und Strategie
Das Unternehmen befindet sich derzeit in einem Abwehrkampf gegen die italienische UniCredit. Das italienische Institut hat sich Zugriff auf bis zu 21 Prozent der Commerzbank-Anteile gesichert.
Börsianer spekulieren auf eine mögliche Übernahme durch UniCredit. Um dies zu verhindern, prüft die Commerzbank Insidern zufolge selbst Zukäufe.
Im Gespräch sind mittelgrosse Banken wie die Hamburg Commercial Bank oder die Oldenburgische Landesbank.
Vorstandschefin Bettina Orlopp treibt derweil die Strategie als eigenständiges Geldhaus voran. Ende September hat sie die Ziele für 2027 angehoben.
Reaktionen und Ausblick
Orlopp freut sich auf die Zusammenarbeit mit Schmitt. «Er wird das Vorstandsteam mit seinen profunden Finanzkenntnissen und seiner strategischen Weitsicht bereichern», sagte sie.
Der Betriebsrat der Commerzbank setzt sich für die Eigenständigkeit des Instituts ein. In einer Unterschriftenaktion haben sich bereits knapp 12'000 Beschäftigte gegen eine Übernahme durch UniCredit ausgesprochen.
Die Bundesregierung hat sich ebenfalls für die Eigenständigkeit der Commerzbank ausgesprochen. Sie kritisierte das Vorgehen von UniCredit, räumte jedoch ein, dass ihre Einflussmöglichkeiten begrenzt sind.