Conchita Wurst und Bill Kaulitz verteidigen Heidi Klum

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Deutschland,

Hat Heidi Klum Ahnung von Dragqueens oder nicht? Vor dem Start der neuen Sendung «Queen of Drags» springen die Mitjuroren Bill Kaulitz und Conchita Wurst der angefeindeten Frau in ihrer Mitte zur Seite.

Bill Kaulitz ist ganz auf Heidi Klums Seite. Foto: Matthias Balk/dpa
Bill Kaulitz ist ganz auf Heidi Klums Seite. Foto: Matthias Balk/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Heidi Klum (46) ist ab Donnerstag als Jurorin an der Seite von Bill Kaulitz (30) und Conchita Wurst (31) bei der neuen ProSieben-Show «Queen of Drags» zu sehen - und wurde dafür vorab kritisiert.

Bill Kaulitz und Conchita Wurst, hinter der der Künstler Tom Neuwirth steckt, können die Kritik nicht ganz nachvollziehen.

«Ich nehme diese Chance wahr, um die Dragthematik in den Mainstream zu bringen, und finde, dass Heidi, auch wenn sie nicht aus dieser Szene kommt, eine absolute Berechtigung hat, eine Performance zu beurteilen», sagte Neuwirth im Interview von «Zeit Online». Er sei ein bisschen irritiert gewesen, «weil gerade unsere Community immer danach trachtet, inkludiert zu werden, zu inkludieren und ohne Vorurteile Menschen gegenüber zu sein», sagte Neuwirth, der gerade sein neues Album «Truth Over Magnitude» veröffentlicht hat.

Ohne Klum gebe es die Sendung vermutlich nicht im deutschen Fernsehen, betonte Neuwirth alias Conchita Wurst. «Wäre dieses Format ohne sie zustande gekommen? Jetzt vielleicht nicht oder vielleicht auch nie. Oder vielleicht auf einem Sendeplatz, wo es niemanden interessiert hätte», sagte Neuwirth «Zeit Online». «Sie ist natürlich ein Multiplikator und dazu noch ein sehr sensibler.»

Auch Mitjuror Bill Kaulitz, Bruder von Tom Kaulitz und damit Schwager von Klum, verteidigte Klum: «Heidi ist eine unglaublich tolerante, offene Frau», sagte der Musiker über seine Schwägerin am Rande einer McDonald's-Benefizgala am Samstagabend in München. Sie sei damit die perfekte Besetzung für die ProSieben-Show.

In dem TV-Format stellen die drei Juroren den Kandidaten - zehn Dragqueens aus Deutschland, Österreich und der Schweiz - jede Woche eine neue Aufgabe. Die Sendung ist eine Art deutsche Version des US-Formats «RuPaul's Drag Race», das es seit zehn Jahren gibt.

Als bekannt wurde, dass die «Germany's Next Topmodel»-Chefin die Show macht, gab es Kritik. Sie kam vor allem aus der queeren Szene, wo Klum zum Beispiel vorgeworfen wurde, keine nennenswerte Verbindung zur Schwulen- und Dragqueen-Szene zu haben. Gleichzeitig wurde dort das neue Format auch begrüsst. Dragqueens sind als Frauen kostümierte Männer, die oft einen Künstlernamen tragen, in Deutschland ist eine der bekanntesten Olivia Jones.

Die negativen Reaktionen haben auch Bill Kaulitz etwas überrascht, wie er sagt: Er hätte mit mehr Offenheit gerechnet. «Die Leute wollen ja Gleichberechtigung und Toleranz und genauso viel Toleranz hätte ich auch erwartet.»

Zum Thema kulturelle Aneignung, also unter anderem zu dem Vorwurf, dass Klum und ProSieben die Dragkultur bloss benutzten, um Geld zu machen, sagte Tom Neuwirth: «Ich habe mich mit meinen Freunden unterhalten, weil auch ich sensibilisiert werden musste, vor allem was diese kulturelle Aneignung betrifft. Ich bin relativ naiv und ziehe meine Inspiration aus allem, was ich sehe und erlebe. Man sagte mir, dass die finanzielle Bereicherung das Hauptproblem sei. Und das kann ich ein Stück weit verstehen. Ich hoffe, aber auch, dass unsere Queens nach diesem Format Karrieren haben und das, was sie am liebsten tun, jeden Tag machen können.»

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