Italien hat zuletzt 450 gerettete Migranten direkt auf mehrere EU-Partner verteilt. Der italienische Ministerpräsident fordert, dass dies zur Praxis wird.
Guiseppe Conte
Giuseppe Conte ist als Italiens Ministerpräsident zurückgetreten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Italien verlangt von der EU die Bildung einer Kriseneinheit.
  • Diese soll für die Verteilung von aus Seenot geretteten Flüchtlingen verantwortlich sein.
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Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat sich für eine EU-Kriseneinheit zur Verteilung von aus Seenot geretteten Flüchtlingen ausgesprochen. Wie Italien zuletzt rund 450 gerettete Migranten direkt auf mehrere EU-Partner verteilt habe, müsse zur Praxis werden, sagte Conte der Zeitung «Il Fatto Quotidiano» (Donnerstag). Das habe er auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Ratspräsident Donald Tusk in einem Brief geschrieben.

Nach Vorstellung Contes könnte ein solches Kabinett oder Komitee von der EU-Kommission gesteuert werden, die zwischen den Regierungen vermitteln würde. Ausserdem würde die Einheit dabei helfen, einen Hafen zu identifizieren, wo die Migranten an Land gehen könnten, sowie Länder, die bereit sind, die Geretteten dann aufzunehmen.

Brief eingegangen

Eine Sprecherin der EU-Kommission bestätigte am Donnerstag in Brüssel, dass der Brief eingegangen sei. Ganz grundsätzlich könne sie dazu sagen, «dass wir das Empfinden der Dringlichkeit seitens Italiens» teilen.

Die Regierung in Rom hatte die Unterstützung der EU-Staaten zur Bedingung gemacht, um zwei Schiffe mit geretteten Migranten anlegen zu lassen. Zwischen Samstag und Montag hatte Conte Frankreich, Malta, Deutschland, Spanien und Portugal in langwierigen Verhandlungen überzeugt, einige der Menschen aufzunehmen.

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