Corona-Massnahmen im Norden Englands wieder verschärft

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Grossbritannien fürchtet sich vor einer zweiten Coronavirus-Welle. In Teilen Englands gibt es jetzt daher wieder stärkere Einschränkungen.

Mensch Gastronomie
Menschen in britischen Gastronomie-Betrieben- - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen eines deutlichen Anstiegs von Coronavirus-Infektionen sind in Teilen Nordenglands die Ausgangsbeschränkungen verschärft worden.

Betroffen seien der Grossraum Manchester sowie Teile von West Yorkshire und East Lancashire, twitterte Gesundheitsminister Matt Hancock. Auch Leicester weiter südlich ist betroffen. Seit Mitternacht dürfen sich in den Regionen Mitglieder verschiedener Haushalte nicht mehr in Innenräumen treffen. Ein «sofortiges Handeln» sei für die Sicherheit der Menschen nötig, betonte der Minister.

Hancock führte die verstärkte Ausbreitung des Virus auf Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Abstandsregeln zurück. Die Regierung handle «schweren Herzens», schrieb der Minister. «Aber wir können einen Anstieg von Covid-Fällen in ganz Europa sehen und sind entschlossen, alles Nötige zu tun, um die Menschen zu schützen.»

Kurz zuvor hatte Premierminister Boris Johnson vor einer zweiten Coronavirus-Welle in Grossbritannien gewarnt. In bis zu 30 Gebieten stiegen die Infektionszahlen «ein bisschen» an, sagte Johnson bei einem Besuch im nordenglischen North Yorkshire.

Grossbritannien ist am schlimmsten von der Pandemie in Europa betroffen: Bis Donnerstag wurden etwa 46.000 Todesfälle registriert. Es wird mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet. Der Regierung wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf die Corona-Krise reagiert zu haben. Jeder Landesteil - England, Schottland, Wales und Nordirland - entscheidet über seine eigenen Pandemie-Massnahmen.

Überfüllte Strände, Strassenpartys, Andrang bei Sehenswürdigkeiten - viele Briten befolgen die Kontaktbeschränkungen nicht. Eine zweite Coronavirus-Welle ab Herbst könnte besonders dramatisch ausfallen, da sich das Virus in geschlossenen Räumen schneller verbreiten kann. Ausserdem könnte die Lage durch eine Grippewelle noch verschärft werden. Das könnte, so fürchten Experten, das ohnehin marode staatliche Gesundheitssystem zum Kollabieren bringen.

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