Coronavirus: Briten beobachten ansteckendere Delta-Unterart
Das Coronavirus mutiert immer weiter. Eine neue Unterart der Delta-Variante ist bereits für jeden 10. britischen Fall zuständig.
Das Wichtigste in Kürze
- In Grossbritannien ist die Delta-Unterart AY.4.2 auf dem Vormarsch.
- Sie soll rund 10 Prozent ansteckender und für jeden 10. Fall verantwortlich sein.
In Grossbritannien steigen die Corona-Fall- und -Todeszahlen zuletzt wieder stark an. Sie nähern sich jenen von Januar, als der Höchststand erreicht worden war. Von Massnahmen sieht die Regierung seit dem «Freedom Day» aber ab. Maske und Zertifikat sind nur ganz selten noch vorgeschrieben.
Doch dies könnte sich bald ändern, denn die Regierung werde nicht zögern, Massnahmen zu ergreifen, wenn es nötig sei. Dies sagte der Sprecher von Premier Boris Johnson. Grund für eine mögliche Verschärfung könnte eine neue Mutation des Coronavirus sein. Die Regierung beobachte die Unterart der Delta-Variante – «Delta Plus» – sehr genau, so der Sprecher.
Die AY.4.2-Variante ist für rund sieben Prozent der Fälle in Grossbritannien verantwortlich und rund zehn Prozent ansteckender. Dies könne aber nicht der Grund für den aktuellen Anstieg sein, so der Direktor des Genetik-Instituts am University College London.
Ausserhalb Grossbritanniens sind bislang nur sehr wenige Fälle mit der neuen Delta-Unterart aufgetreten. In den USA, Dänemark und Israel wurden Fälle im einstelligen Bereich gemeldet. Ob die neue Unterart auch in der Schweiz schon aufgetreten ist, ist unbekannt.
Vieles ist über «Delta Plus» noch unbekannt. Ob die Variante des Coronavirus tödlicher oder impfresistent ist, muss noch erforscht werden. Klar hingegen ist, dass sie zwei Mutationen im Spike-Protein aufweist.