Coronavirus: Deutsche und britische Schulen noch lange zu
Wann sollen die Schulen wieder öffnen? Diese Frage beschäftigt zurzeit die Politik in Deutschland und Grossbritannien.
Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland und Grossbritannien sind die Schulen wegen der Lockdowns geschlossen.
- Wann wieder vor Ort unterrichtet werden soll, beschäftigt zurzeit die Politik.
- Offenbar könnte es in gewissen Teilen der Länder sogar bis nach den Ostern dauern.
In Grossbritannien und Deutschland sind die Schulen wegen der Lockdowns geschlossen. Die Frage der Wiedereröffnung beschäftigt derzeit die Politik in den beiden Ländern.
Gemäss britischen Medien müssen sich etwa die Eltern im Königreich noch weitere Monate auf Fernunterricht einstellen. Es wird nämlich angenommen, dass der Bildungsminister Gavin Williamson in den kommenden Tagen den Schulstart weiter hinauszögern wird.
Ursprünglich war mal von einer Wiedereröffnung nach der Term-Pause im Februar die Rede, doch eine Regierungsquelle verriet gegenüber der «Sunday Times», dass dies nicht der Fall sein wird.
Schulen im Königreich wohl bis Ostern geschlossen
Obwohl noch kein genaues Datum bekannt gegeben wurde, erwarten Schulleiter und Bildungs-Experten, dass der Push-Back bis in den April oder sogar Mai erfolgen könnte.
In Grossbritannien sind die Schulen seit Mitte Dezember – nach einer eintägigen Öffnung am 4. Januar – geschlossen. Es könnte also sein, dass sich die Eltern insgesamt fast auf ein halbes Jahr Homeschooling einstellen müssen.
«Wir befinden uns auf lange Sicht in dieser Situation. Wir werden damit beginnen, den Eltern mehr Informationen zu geben, damit sie ihre Erwartungen anpassen können», wird die Regierungsquelle zitiert.
Gesundheitsminister Matt Hancock sagte am Sonntag vor Journalisten, dass er auf eine Wiedereröffnung der Schulen nach Ostern hoffe. Die Situation hänge jedoch mit dem Infektionsgrad in der Gemeinde zu diesem Zeitpunkt zusammen.
«Wir müssen uns die Daten ansehen, wir müssen uns die Auswirkungen des Impfprogramms ansehen», sagte er zu «Sky».
Deutschland und die Schulfrage: Jeder in seinem Tempo
In Deutschland sieht die Situation etwas anders aus. Bei unseren Nachbarn wird bei der Frage nach der Wiedereinführung des breiten Präsenzunterrichts wohl jedes Bundesland individuell entscheiden.
Thüringen beispielsweise, das mitunter die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen des Landes aufweist, will nicht voreilig handeln.
Bildungsminister Helmut Holter sagte dem «MDR»: «Ich gehe davon aus, dass wir zumindest noch bis Ostern in dieser Situation verharren und mit diesem System der geschlossenen Schulen arbeiten müssen.»
Das heisst: In Thüringen werden die Schüler und Schülerinnen erst irgendwann Mitte April in die Klassenräume zurückkehren. Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, bezeichnete diese Aussagen aus Thüringen angesichts der Infektionszahlen als «ehrlich».
«Es muss aber nicht in ganz Deutschland so sein», sagte Schwesig. «Als Entscheidungsträger ist man es den Kindern schuldig, konkret vor Ort zu schauen.» Dort, wo es von der Infektionslage vertretbar sei, gelte es mehr zu ermöglichen als andernorts, so die SPD-Politikerin.
Ähnlich klingt es auch im Bundesland Sachsen, wo Schulen so schnell wie möglich wieder öffnen sollen. Wenn es verantwortbar ist, will Ministerpräsident Michael Kretschmer dies bereits nach dem 14. Februar durchsetzen.