Coronavirus: Führt Erkrankung mit Covid-19 zu Haarausfall?

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Grossbritannien,

Eine auf Haarausfall spezialisierte Klinik in London berichtet von mehreren Fällen mit Haarausfall bei mit dem Coronavirus infizierten Personen.

Coronavirus Haarausfall
Eine Mitarbeiterin des Royal Papworth Spitals in Cambridge kümmert sich um eine an Covid-19 erkrankten Patientin. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Klinik in London haben sich mehrere ehemalige Covid-19-Patienten gemeldet.
  • Sie hätten sich lange nach den ersten Corona-Symptomen über Haarausfall beschwert.

Offenbar kann eine Covid-19-Erkrankung später zu Haarausfall führen. Dies berichtet jedenfalls die auf Haarausfall spezialisierte Klinik Belgravia Centre in London. Ihre Spezialisten haben einen Anstieg des sogenannten telogenen Effluviums (TE) bei Patienten festgestellt, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten.

Bei TE treten die Haarzellen frühzeitig in die telogene Phase – eine Art Ruhepause – ein. Dies wiederum führt zu einer Ausdünnung des Haarwuchses oder zu gesteigertem Haarausfall. Dieser Effekt wird dabei oft erst zwei bis drei Monate später ersichtlich.

Beim Belgravia Centre hätten sich Dutzende Covid-19-Patienten gemeldet. In vielen Fällen sei es erst 8 bis 16 Wochen nach dem ersten Auftreten von Coronavirus-Symptomen zum Haarausfall gekommen.

Reaktion des Körpers auf Covid-19-Erkrankung

Die 30-jährige Grace Dudley berichtet der «Daily Mail» von dem Schock: Den Haarausfall habe sie über einen Monat nach überstandener Covid-19-Erkrankung und dem Spitalaustritt festgestellt. Wegen des Coronavirus hatte sie zuvor 14 Tage im Spital verbracht.

Coronavirus Haarausfall
In Grossbritannien wurde ein Zusammenhang zwischen Haarausfall oder Ausdünnung des Haarwuchses und dem Coronavirus festgestellt. (Symbolbild) - Pixabay

Beim Haarebürsten hätten sich ihre Haare klumpenweise gelöstm etwa die Hälfte sei abgefallen. Erst ein Haarexperte habe ihr dann den Zusammenhang mit dem Coronavirus erklärt.

Gemäss diesem sei dies eine Reaktion des Körpers auf ihren Covid-19-Krankheitsverlauf. Der Körper habe quasi die Haarzellen in eine Ruhepause versetzt, um Energie für essentiellere Körperfunktionen zu sparen.

Das Belgravia Centre hat in einem Bericht die TE-Fälle in einem Zeitraum von sechs Wochen von Juni bis Juli analysiert. Gemäss diesem haben 64 Prozent der Männer und 38 Prozent der Frauen berichtet, Covid-19-Symptome gehabt zu haben. Die meisten von ihnen seien im März krank gewesen. Gemäss den Klinik-Spezialisten sei TE-bezogener Haarausfall rund drei Monate nach einer Krankheit oder einem stressigen Erlebnis üblich.

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