Coronavirus: Italiens Regierung erteilt «Impfungen am Strand» Absage
Da viele Italiener den zweiten Impftermin gegen das Coronavirus in den Sommermonaten erhalten werden, wollten einige Ferienregionen Touris bei sich impfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Einige italienische Ferienregionen möchten Touristen die zweite Impfdosis anbieten.
- Damit wollen sie vermeiden, dass Menschen auf die Ferien verzichten.
- Die Regierung ruft die Menschen nun aber auf, die Ferien nach den Impfterminen zu planen.
Der Beginn der Sommersaison steht kurz bevor. Deshalb will Italien langsam aber sicher den Tourismus wieder ankurbeln. Seit Sonntag können Touristen und Reisende wieder ohne Quarantänepflicht ins Land einreisen: Dies gilt für Geimpfte, Genesene und Personen mit einem negativen Test auf das Coronavirus.
Doch einige italienische Feriendestinationen würden gerne noch einen Schritt weiter gehen. Um auch den Inlandstourismus anzukurbeln, möchten sie Touristen die zweite Impfdosis gegen das Coronavirus vor Ort anbieten. Damit wollen sie vermeiden, dass Menschen auf die Ferien verzichten, weil sie in ihrer Heimatregion die zweite Dosis erhalten müssen.
Venetien, Ligurien, Sardinien, Sizilien, Apulien und Kampanien haben sich beim für die Regierungskampagne zuständigen Regierungskommissar Francesco Paolo Figliuolo dafür starkgemacht. Venetien wollte sogar noch einen Schritt weiter gehen und das Angebot auf Touristen aus dem Ausland ausweiten. Um sie so an die Adria zu locken.
Ferien erst nach der Impfung gegen das Coronavirus planen
Auch der Präsident von Ligurien hat schon Initiative ergriffen. Er habe «bereits Anweisungen gegeben, alle sich vorübergehend in der Region aufhaltenden Einwohner zu impfen», wie «Südtirolnews» schreibt.
Aktuell sind in Italien rund 15 Prozent der Einwohner durchgeimpft. Eine erste Impfdosis gegen das Coronavirus haben bisher 19 Millionen Menschen beziehungsweise gut 32 Prozent erhalten. Das heisst: Der Grossteil der Bevölkerung dürfte einen Impftermin für die zweite Dosis erst während der Sommerferienzeit ergattern.
Dennoch hat der zuständige Regierungskommissar dem «Impfen am Strand» nun eine Absage erteilt, wie die «Kronenzeitung» berichtet. Figliuolo ruft die Italiener dazu auf, die Ferien erst nach den Impfterminen zu planen: «Ich denke, es dürfte kein Problem sein, sich impfen zu lassen und nicht auf den Urlaub zu verzichten.»
Dabei verweist er auf die vorgegebenen Zeitspannen zwischen der ersten und zweiten Dosis der in Italien zugelassenen Impfstoffe. Figliuolo sei zwar für jeden Vorschlag offen, den die Regionen machen wollten. Doch: «Natürlich gibt es für alles eine Grenze, das ist jene des Pragmatismus.»
Impftourismus in San Marino
San Marino setzt dagegen auf das Impftourismus-Konzept. Für umgerechnet 55 Franken können sich dort Touristen mit dem Sputnik-V-Vakzin gegen das Coronavirus impfen lassen.
Dafür muss man mindestens zweimal jeweils drei Hotel-Übernachtungen im Abstand von 21 Tagen buchen. Gemäss Behörden sollen sich schon über 100 Personen dafür angemeldet haben.