Laut dem deutschen Virologen Christian Drosten geht vom Coronavirus derzeit keine grössere Gefahr aus als von der Grippe.
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Das Coronavirus laut Virologe Christian Drosten nicht mehr gefährlicher als die Grippe. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gefahr des Coronavirus ist deutlich zurückgegangen.
  • Laut dem Virologen Christian Drosten ist sie nicht mehr grösser als bei der Grippe.
  • Die Geschichte dürfe deswegen aber nicht verbogen werden.
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Die Zeiten, in denen das Coronavirus unser aller Alltag bestimmt hat, wie kaum etwas anderes zuvor, sind glücklicherweise vorbei. Das Virus ist weitestgehend aus der öffentlichen Berichterstattung verschwunden.

Jetzt zur kälteren Jahreszeit ist zwar wieder etwas häufiger von einem Anstieg der Fallzahlen die Rede. Die Zahl der hospitalisierten Personen in der Schweiz stieg bisher aber nicht besorgniserregend an.

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Auch der deutsche Star-Virologe Christian Drosten schätzt die Gefahr des Virus momentan als klein ein. Corona sei aktuell noch ähnlich gefährlich wie die gewöhnliche Grippe, erklärt der 52-Jährige der «Augsburger Allgemeinen».

«Inzwischen sind wir zum Glück in einer Situation, in der der Grippe-Vergleich zutrifft», so Drosten.

Coronavirus: Grippe-Vergleiche waren zu Beginn der Pandemie noch nicht angebracht

Christian Drosten betont aber auch, die jetzige gute Situation bedeute nicht, dass vom Virus nie eine Gefahr ausgegangen sei. Denn: «Stimmen, die das Virus mit einer normalen Grippe verglichen, gab es schon zu Beginn der Pandemie.»

Christian Drosten
Der deutsche Virologe Christian Drosten, hier bei einer Pressekonferenz Anfang 2022, vergleicht die momentane Gefahr des Coronavirus mit der der Grippe.
Donald Trump
Die Pandemie bereits zu Beginn als Grippewelle herunterzuspielen, wie es etwa der damalige US-Präsident Donald Trump tat, war aber falsch.
Jair Bolsonaro
Auch der frühere brasilianische Präsident Jair Bolsonaro nahm die Gefahr des Coronavirus nicht ernst.

Ein prominentes Beispiel war der damalige US-Präsident Donald Trump. Dieser spielte die Gefahr in Aussagen immer wieder herunter. Gleich tat es ihm sein brasilianischer Amtskollege und Ex-Präsident Jair Bolsonaro.

Diese Stimmen erhalten jetzt wieder Aufwind. «Die gleichen Leute, die schon damals falsche Aussage getroffen haben, versuchen jetzt, ihr öffentliches Image zu polieren», sagt der Wissenschaftler.

Er übt Kritik am Grippe-Vergleich damals noch während der Pandemie. «Heute wissen wir aber, dass das klare Fehleinschätzungen waren», so Drosten.

Er mahnt: «Die Pandemie ist Geschichte – und die Geschichte sollten wir nicht verbiegen. Die Gefahr des Virus hat sich entscheidend verändert.»

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