Coronavirus: Long-Covid-Risiko bei geimpften Kindern ist minimal
In der Schweiz wurden bisher rund 30'000 Kinder gegen das Coronavirus geimpft. Eine Studie zeigt, dass das Vakzin das Risiko senkt, an Long Covid zu erkranken.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Kindern kann nach einer Corona-Infektion eine Entzündungskrankheit auftreten.
- Eine Studie zeigt, dass die Impfung ein Risiko für langfristige Komplikationen mindert.
- Das Vakzin von Biontech/Pfizer ist in Europa und den USA ab fünf Jahren zugelassen.
Kinder weisen nach einer Infektion mit dem Coronavirus oft milde Verläufe auf. Und dennoch dürften auch sie von langfristigen Komplikationen durch Long Covid betroffen sein.
Die WHO warnte kürzlich davor, die Omikron-Infektionswelle bei Kindern einfach «durchlaufen» zu lassen. Grund dafür ist das neuartige Krankheitsbild MIS-C (Multisystem-Entzündungssyndrom), auch PIMS (Pädiatrisches entzündliches Multisystem-Syndrom) genannt.
Entzündungserkrankung bei Kindern nach Corona-Infektion
Dieses kann bei Kinder und Jugendlichen nach einer Infektion mit dem Coronavirus auftreten. Es handelt sich dabei um eine Entzündungserkrankung, die das ganze Körpersystem angreift. Meist sind mehrere Organe betroffen, der Verlauf erinnert an eine schwere Blutvergiftung.
Erste Symptome von MIS-C treten indes nicht direkt nach einer Corona-Infektion auf. Üblicherweise machen sie sich zwei bis sechs Wochen später bemerkbar. Mit der Krankheit gehen charakteristische Symptome einher, die teilweise an das Kawasaki-Syndrom erinnern.
Das Risiko, an MIS-C zu erkranken, senkt sich bei geimpften Kindern immens. Dies zeigt eine Studie des amerikanischen Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) in Zusammenarbeit mit 24 Kinderkliniken in den USA. Sie wurde im «Morbidity and Mortality Weekly Report» veröffentlicht.
Impfung in der Praxis «hochwirksam»
Laut der Untersuchung bringt die Covid-Impfung einen hohen Schutz gegen MIS-C mit. Zuvor war die Datenlage zu diesem Thema wenig erforscht. Die Wissenschaftler haben für die Studie den Impfstoff von Biontech/Pfizer analysiert. Dieser ist in den USA und in Europa für Kinder ab fünf Jahren zugelassen.
Die langfristigen Effekte sind erfreulich. Die Ergebnisse zeigen, dass eine doppelte Impfung das Risiko, an MIS-C zu erkranken, um 91 Prozent senkt. Alle schwerkranken MISC-Patienten, die lebenserhaltende Massnahmen benötigten, waren nicht geimpft.
Dabei zeigt sich die Verabreichung des Vakzins in der Praxis als «hochwirksam», teilte die CDC weiter mit. Die Resultate würden die Empfehlung zur Impfung gegen das Coronavirus bei Kindern untermauern.