Coronavirus: Mehrheit der Deutschen unterstützt Impfpflicht
In Deutschland wird eine generelle Impfpflicht gegen Corona immer lauter diskutiert. Fast drei Viertel der Deutschen würden diese begrüssen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland sprechen sich über 70 Prozent für eine Impfpflicht aus.
- Einzig bei den Anhängern der AfD findet ein Obligatorium keine Mehrheit.
- Der Ansturm auf die Impfzentren ist aktuell sehr gross.
Deutschland schränkt das Leben der gegen Corona Ungeimpften weiter ein: Die 2G-Regel soll ungeachtet der Inzidenz in Geschäften sowie bei Kultur- und Freizeitveranstaltungen deutschlandweit gelten. Dies haben Bund und Länder am Donnerstag beschlossen.
Und auch die Impfpflicht wird immer lauter diskutiert. Auch Bald-Kanzler Olaf Scholz soll sie einführen wollen. Laut einer Umfrage im Auftrag des «Spiegels» hätte er dafür die Unterstützung einer Mehrheit der Deutschen. 72 Prozent sprachen sich für ein Impfpflicht aus.
Die Wähler von fast allen Parteien würden ein Obligatorium begrüssen. Bei jenen der Grünen, der SPD und der Union liegt die Zustimmungsquote sogar bei über 80 Prozent. Einzig die Anhänger der AfD lehnen eine Impfpflicht ab.
Gleichzeitig erfahren die Impfzentren einen enormen Ansturm. Vor vielen bilden sich lange Schlangen, laut Medienberichten müssen einige Impfwillige wegen fehlender Kapazität oder Impfdosen weggeschickt werden. Ein Grossteil der Personen holt sich aber den Booster ab.
Coronavirus: Impfpflicht in der Schweiz bislang kein Thema
In Österreich müssen alle Einwohner ab Februar geimpft sein. Wer sich weigert, muss mit hohen Bussen rechnen. In der Schweiz wird die Impfpflicht bislang kaum diskutiert. Gesundheitsminister Alain Berset versichert regelmässig, dass die Impfung gegen Corona freiwillig bleibe.
SP-Nationalrat Fabian Molina sprach sich am Mittwoch gegenüber Nau.ch für eine generelle Impfpflicht aus. Damit ist er der erste Parlamentarier, der dies öffentlich getan hat. Dabei würde laut einer Umfrage auch eine Mehrheit in der Schweiz diese begrüssen.
Für die Umfrage des «Spiegels» wurden zwischen dem 28. November und dem 2. Dezember 5068 Personen befragt. Die statistische Ungenauigkeit liegt bei bis zu 2,5 Prozentpunkten.