Coronavirus: Nach G7-Treffen in England explodieren Fallzahlen
Nach dem G7-Treffen in Grossbritannien explodieren in den Konferenzorten die Fallzahlen des Coronavirus. Die britische Regierung sieht keinen Zusammenhang.
Das Wichtigste in Kürze
- Der G7-Gipfel fand erstmals seit zwei Jahren wieder mit Präsenz statt.
- Boris Johnson lud die Staats- und Regierungschefs in die englische Grafschaft Cornwall.
- Nun steigen in den Konferenzorten die Corona-Fallzahlen deutlich an.
Es war der erste in Präsenz abgehaltene G7-Gipfel seit zwei Jahren. Premierminister Boris Johnson lud vom 11. bis 13. Juni die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Wirtschaftsmächte zu sich nach Grossbritannien ein.
Mitgereist waren nicht nur die Staats-Frauen und Männer, sondern auch deren Teams, Sicherheitspersonal, Journalisten aber auch Demonstranten. Die Quittung kommt nun postwendend.
In den Orten St. Ives und Falmouth, wo die Konferenz stattfand, sind nun die Fallzahlen des Coronavirus rapide angestiegen. So sei die Sieben-Tage-Inzidenz in Falmouth auf 600 gestiegen.
Das entspricht einem Anstieg um 2000 Prozent. Landesweit lag der Wert im gleichen Zeitraum bei rund 77.
Coronavirus: Regierung sieht kein Zusammenhang
Trotzdem: Die britische Regierung sieht hier nach eigenen Angaben keinen Zusammenhang. Die Zahl der Neuinfektionen sei im Einklang mit denen in anderen Teilen des Landes.
«G7-Teilnehmer wurden vor ihrer Ankunft getestet und fortlaufend während des gesamten Gipfels. Wir wissen nichts von Ansteckungen der örtlichen Bevölkerung (durch Gipfelteilnehmer)», so ein Sprecher.
Premier Johnson versucht so wohl die Kohle aus dem Feuer zu nehmen. Wohl auch, weil bald die Finalspiele der Euro 2020 in London anstehen.
Zudem will Johnson bis Mitte Juli die Corona-Massnahmen komplett aufheben. Schon einmal musste der Premier seinen angekündigten «Freedom Day» («Tag der Freiheit») um einen Monat verschieben. Für den neuen Termin sehe es jedoch gut aus, meinte Johnson am Montag zuversichtlich.
Grund zur Besorgnis
Ob der «Freedom Day» wirklich gelingt, wird sich zeigen. Jedoch könnte die Delta-Variante dem Johnson-Plan erneut einen Strich durch die Rechnung machen.
Denn die zunächst in Indien nachgewiesene Mutation des Coronavirus hat im Land zu einem erneuten Anstieg der Neuinfektionen geführt. Die deutlich ansteckendere Mutation ist in Grossbritannien bereits die dominierende Variante.