Coronavirus: Ösis sollen nach dritter Impfung 500 Euro erhalten
In Österreich soll im Kampf gegen das Coronavirus eine höhere Impfquote erreicht werden. Thema ist unter anderem ein 500-Euro-Bonus für Geboosterte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SPÖ hat zur Erhöhung der Impfquote die Einführung einer Impfprämie vorgeschlagen.
- Geboosterte sollen demnach 500 Euro in Form eines Gutscheins erhalten.
- Die Regierung um Kanzler Nehammer zeigt sich offen gegenüber der Idee.
In Österreich sind aktuell 68 Prozent der Bevölkerung zweimal und 40 Prozent dreimal geimpft. Um die Quote zu erhöhen, fordern nun mehrere politische Akteure einen Bonus für Geboosterte. Wer den dritten Piks gegen das Coronavirus erhalten hat, soll demnach 500 Euro bekommen.
Die Idee stammt von der SPÖ um Parteichefin Pamela Rendi-Wagner. Sobald eine Impfrate von 90 Prozent erreicht ist, soll jeder dreimal Geimpfte den Bonus in Form eines Gutscheins erhalten. Kosten würde das Ganze rund zwei Milliarden Euro – in etwa so viel wie ein zweiwöchiger Lockdown.
In der Regierung aus ÖVP und Grünen kommt der Vorschlag gut an. So sagte der grüne Vize-Kanzler Werner Kogler gegenüber «oe24.TV»: «Wir sollten das in der Regierung durchspielen.» Wichtig sei, dass die 500 Euro in Form von Gutscheinen ausgezahlt werden, da dies der heimischen Wirtschaft entgegenkomme, so Kogler.
Karl Nehammer offen für Booster-Prämie im Kampf gegen Coronavirus
Ähnlich klingt es bei Kanzler Karl Nehammer. Gegenüber der «APA» zeigt sich der ÖVP-Politiker offen für eine solche Prämie. Er spricht von einem «sehr guten Zugang», die Leute auf positive Art von der Impfung zu überzeugen. Mit der genauen Form und die Höhe einer solchen Belohnung sollen sich aber die Experten beschäftigen, so Nehammer.
Zudem warnt Nehammer davor, diejenigen, die sich später impfen lassen, zu bevorzugen: «Es kann dann nicht nur die neu zu Impfenden treffen. Sondern es gilt natürlich für alle, die bereit waren, sich impfen zu lassen.»
Weiter betonte Nehammer im Gespräch, dass die Impfpflicht, welche im Februar kommt, nicht zur Diskussion steht. Sie sei «unabdingbar», so der Kanzler. Die Durchseuchung ist laut Nehammer dagegen keine gute Strategie gegen das Coronavirus.
In Österreich ist die Zahl der Impfungen eingebrochen. Der Sieben-Tage-Schnitt ist nach Angaben der Behörden auf nun täglich 36'000 gesunken. Vor einem Monat lag der Wochenschnitt noch bei etwa 110'000 Impfungen täglich. Weiterhin handelt es sich meist um Auffrischungsimpfungen, nur etwa zehn Prozent der Injektionen sind Erststiche.