Coronavirus: Test in England kann bis zu 525 britische Pfund kosten
Von der britischen Regierung genehmigte Tests zum Coronavirus sind oft teurer als angegeben. Zudem kommen manche Resultate zu spät zurück – oder gar nicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Firmen, die in Grossbritannien Corona-Tests anbieten, verlangen teilweise stolze Preise.
- Das gilt sogar für jene, die die Regierung offiziell auf ihrer Webseite aufführt.
- Zwei Corona-Tests während zehn Tagen Quarantäne sind momentan für Einreisende Pflicht.
Einreisende nach Grossbritannien müssen einen Test vom Heimatland und einen vom zweiten und achten Tag ihrer zehntägigen Quarantäne vorweisen. Dies gilt für Personen aus Ländern, die im sogenannten «gelben» Bereich sind, darunter auch die Schweiz.
Und auch wenn man aus einem der «grünen» Länder kommt, ist ein Test zwei Tage nach der Einreise Pflicht. Dazu empfiehlt die Regierung die Dienste verschiedener Testing-Firmen. Das Prozedere kann aber für Reisende schnell zum Albtraum werden.
525 Pfund für einen einzigen Corona-Test
Die «Dailymail» berichtet, dass sich Corona-Tests finden liessen, die bis zu dreimal teurer seien als von der Regierung angegeben. So kostet ein Service, bei dem lizenziertes Gesundheitspersonal den Test durchführe, etwa bis zu 525 britische Pfund.

Eine weiteres Unternehmen liefert gemäss der offiziellen Regierungs-Seite Test-Kits für 26 Pfund. Tatsächlich beläuft sich der Preis aber schliesslich auf 75 Pfund.
Viele der Firmen sammeln zudem immer mehr negative Reviews im Netz an. So kämen die Resultate teilweise viel zu spät oder überhaupt nicht zurück. Ein Test-Kit-Verkäufer sei von 87 Prozent seiner Kunden auf «Trustpilot» als «schlecht» bewertet worden.

Der britische Parlamentarier Ben Bradshaw sagt über das Testing-System, es sei «schrecklich komplex und teuer». «Das ist ein Albtraum für die Bevölkerung und gleichzeitig ein Goldesel für skrupellose Testing-Firmen», sagt er der «Dailymail».
Tatsächlich scheinen einige der Testing-Unternehmen bei genauerer Betrachtung sehr suspekt. Viele wurden erst in den vergangenen zwölf Monaten gegründet.
Und während sie als Hauptsitz reiche Gegenden von London angeben, sind ihre Büros in Wahrheit komplett virtuell. Das bedeutet, keine Angestellten befinden sich wirklich physisch an den angegebenen Orten.