Dänemark: Kriminelle bieten Teenies Mega-Summen für Mord

Seit Ende Juli wurden in Kopenhagen mehrere junge Schweden festgenommen. Es ging vor allem um Schussabgaben auf andere Menschen, einmal hatte ein 25-Jähriger auch zwei Handgranaten bei sich.

Wie der Sender «DR» berichtet, steckt hinter den Polizeimeldungen ein besorgniserregender Trend. Demnach rekrutieren kriminelle Banden in Dänemark seit einige Zeit auf Plattformen wie Telegram junge Schweden, um Gewalttaten auszuüben.

Den Teenagern werden etwa für einen Mord bis zu 325'000 dänische Kronen (knapp 41'500 Franken) angeboten. Die dänische Polizei hat demnach seit April 25 Fälle registriert, in denen schwedische Staatsbürger involviert waren. Die schwedische Polizei schätzt, dass rund 700 schwedische Jugendliche Gefahr laufen, in die Fänge der dänischen Banden zu geraten.

In Schweden ist die Gangkriminalität laut der «NZZ» ausser Kontrolle geraten. Bis 62'000 Personen sollen dort Verbindungen zu Banden haben. In Dänemark sind die Dimensionen andere: Ende 2023 hatte die Polizei dort rund 1260 Personen mit Verbindungen zu kriminellen Gruppierungen registriert.

Die dänische Polizei geht demnach auch nicht davon aus, dass sich schwedische Gangs in Dänemark zu etablieren versuchen. Ihre Methoden sind jedoch bereits in Kopenhagen angekommen. Gegenüber der Zeitung «Politiken» hat Thorkild Fogde, Kopenhagens Polizeichef, gesagt: «Wir sehen einige sehr junge Täter, an die wir uns bisher nicht gewöhnt waren.»

In Schweden ist die Rekrutierung Minderjähriger demnach schon länger ein Problem. Laut Fogde haben die Teenager dabei nur eine lose oder gar keine Bindung zu den Gangs. Sie werden online rekrutiert, wo sie Aufgaben übernehmen, die sehr schwere Verbrechen wie Mord beinhalten.