Das sagt Pink Cross zur vermeintlichen Schwulenhuldigung von Papst Franziskus
Papst Franziskus macht derzeit mit einer angeblich positiven Aussage gegenüber einem homosexuellen Mann von sich reden. Der Schwulenverband «Pink Cross» nimmt live Stellung zur vermeintlichen Aussage des geistigen Oberhaupts der katholischen Kirche.
Das Wichtigste in Kürze
- «Gott hat dich so erschaffen – und er liebt dich auch so», soll Papst Franziskus einem schwulen Mann gesagt haben.
- Jetzt äussert sich der Schweizer Dachverband der schwulen und bisexuellen Männer «Pink Cross».
«Gott hat dich so erschaffen – und er liebt dich auch so.» Diese Worte soll Papst Franziskus einem homosexuellen Mann im Rahmen seines Chile-Besuchs gesagt haben.
Beim Schweizer Dachverband der schwulen und bisexuellen Männer freut man sich über die vermeintliche Aussage. Und auch Jungfreisinnigen-Politikerin Anne-Sophie Morand begrüsst den offenen Umgang des Papstes. «Die vermeintliche Äusserung geht in die richtige Richtung», so Morand, welche das Festival Zurich Pride mitorganisiert. Sie gibt aber zu bedenken, dass Papst Franziskus die Entwicklung zu gleichen Rechten respektive betreffend Eheöffnung nach wie vor kritisiere. Hier sei jedoch eine Modernisierung der Kirche gefragt.
Papst zeigte sich bereits 2013 versöhnlich
Das geistige Oberhaupt der katholischen Kirche war in das Land gereist, um Missbrauchs-Opfer durch chilenische Priester zu treffen. Der schwule Mann sei ebenfalls als Kind sexuell von Kirchenmännern missbraucht worden. Stimmt die mutmasslische Aussage, würde sie in deutlichem Widerspruch zum katholischen Dogma stehen.
Bereits 2013 hatte sich Papst Franziskus versöhnlich zum Thema Katholizismus und Homosexualität geäussert: «Wenn ein Mensch schwul ist, nach Gott sucht und guten Willens ist – wer bin ich, ihn dann zu verurteilen?» 2016 sagte er zudem, die Kirche sollte sich gegenüber ausgegrenzten Homosexuellen entschuldigen. Der Vatikan hat sich nicht zur angeblichen Aussage geäussert.
Dem Verband Pink Cross sind 47 schwule oder lesbische Vereine, 34 Betriebe und über 2200 Einzelmitglieder angeschlossen. Er repräsentiert rund 8'000 schwule und bisexuelle Männer in allen vier Sprachregionen der Schweiz. Pink Cross finanziert sich fast ausschliesslich über Mitgliederbeiträge und Spenden.