Der Auftakt der Kunstmesse Arco in Madrid sorgt für Kontroverse

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Spanien,

Mehrere umstrittene Werke haben zum Auftakt der Internationalen Kunstmesse Arco Besucher, Besucherinnen und zahlreiche Medien sowohl angeregt als auch empört.

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Eine Künstlerin vor ihrem Werk an der Kunstmesse Arco in Madrid. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Start der Madrider Ausstellung Arco sorgt für beachtliche Meinungsverscheidenheiten.
  • Insbesondere ein Video, in dem die Vagina einer Künstlerin zugenäht wird, zeigt Wirkung.
  • Auch weitere Werke aus 185 Galerien und 30 Ländern sorgen für Aufsehen und Kontroverse.

Am Eröffnungstag der Ausstellung konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der Medien und der Besucher insbesondere auf ein grosses Bild: Es ist von der peruanischen Künstlerin Mynnie Mynerva und stellt nach ihren Angaben «Negation der Sexualität» dar. Die Ausstellung befindet sich im Messezentrum Ifema in Madrid und startete am Mittwoch.

Für Aufsehen sorgte vor allem ein begleitendes Video: Darin ist zu sehen, wie ein Chirurg die Vagina der Künstlerin zunäht.

Einige Besucher waren schockiert, andere voll des Lobes. Die Zeitung «El Mundo» sah «eines der eindrucksvollsten Kunstwerke», der TV-Sender Antena3 eine «extrem provozierende» Arbeit. Im Netz schimpften viele, so etwas sei doch «Vulgarität» und «keine Kunst».

Künstlerin will für die Freiheit der Frauen kämpfen

Die Künstlerin versicherte, sie wolle nicht provozieren, sondern verändern. «Die Gesellschaft betrachtet dich immer als Frau-Vagina, immer zum Sex bereit. Ich identifiziere mich damit nicht», sagte die 30-Jährige, die in Lima unter Prostituierten aufwuchs. Sie kämpfe gegen die Unterdrückung durch die Männerwelt und für die Freiheit der Frauen und die eigene.

Nicht nur die Werke von Mynerva sorgten für Polemik. Eine Zeichnung von Riiko Sakkinen zeigt das Gesicht des spanischen Regierungschefs Pedro Sánchez. Daneben befinden sich die Namen von Diktatoren wie Pol Pot oder Mao Tse-tung. Sakkinen betitelt sein Werk «Meine Lieblingsführer der extremen Linken».

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Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez. - Keystone

Sogar die konservative Zeitung «La Razón», die Sánchez oftmals aufs Schärfste kritisiert, bezeichnete das Werk des 45-jährigen Finnen als «schockierend». Die Erklärung des Künstlers betitelte sie als «paradox». Sakkinen erklärte: «Alle dachten, diese Regierung würde etwas verändern, aber man erkennt es: ich bin enttäuscht.»

Galerie rechnet wegen Corona mit mehr Einkäufen fürs eigene Heim

An der «Arco 2022» nehmen bis Sonntag 185 Galerien aus 30 Ländern teil. Die Organisatoren rechnen dieses Jahr mit 70'000 Besuchern. 2021 waren wegen der Pandemie nur 20'000 gekommen, im Februar 2020 – kurz vor dem Pandemieausbruch in Europa – 93'000. Womit man nicht rechnet, ist, dass die finanzstarken Käufer zurückkehren.

«Die grossen Sammler sind verschwunden. Seit Beginn der Pandemie haben sie nichts mehr gekauft», klagte die Galeristin Juana de Aizpuru. «Aber es gibt noch eine andere Art von Sammlern: Menschen, die Werke kaufen, um sie in ihrer Wohnung aufzustellen, vielleicht weil sie wegen Corona mehr Zeit daheim verbracht haben.»

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