Der deutsche TV-Gerätehersteller Loewe stellt sich neu auf
Loewe, das deutsche Traditionsunternehmen, erweitert seine Produktpalette um eine Kaffee-Siebträgermaschine. Zuletzt geriet das Unternehmen in eine Krise.

Das deutsche Traditionsunternehmen Loewe will sich nicht länger nur auf Entwicklung und Produktion von TV- und Audio-Geräten konzentrieren. Loewe erweitert nun seine Produkt-Palette, etwa um eine Kaffee-Siebträgermaschine.
Unternehmenschef Aslan Khabliev sagte: «Wir wissen: Kaffee ist wichtig, fast jeder trinkt Kaffee.» Und es seien viele Emotionen damit verbunden. In diesem Jahr werde ein Kaffee-Vollautomat folgen, der technisch ausgestattet sei wie Maschinen in Restaurants und Cafés.
Nach Angaben des Branchenverbandes gfu wuchs der Markt für Siebträgermaschinen in Deutschland im vergangenen Jahr: Von Januar bis Oktober seien rund 250'000 Maschinen verkauft worden, das seien 3,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz mit diesen Maschinen wuchs in diesem Zeitraum um sechs Prozent auf 74 Millionen Euro.
Die Risiken einer Nischenpositionierung
Loewe habe bisher eine Nische mit exklusiven und hochwertigen TV-Geräten bedient, sagte Khabliev. «Und wenn man in der Nische bleibt, hat man immer das Risiko, dass vielleicht eines Tages das Geschäftsmodell nicht mehr ausreicht und man in Schwierigkeiten gerät.»
Man habe aus der Geschichte Loewes gelernt. Das 1923 gegründete Unternehmen musste 2013 das erste Mal und 2019 erneut in die Insolvenz gehen. Schliesslich übernahm Ende 2019 Khabliev.
Deutschlandweit präsentierte sich der Markt für TV-Geräte in den ersten drei Quartalen 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Vor 20 Jahren sei die Bedeutung eines TV-Geräts im Haus noch gross gewesen, sagte Loewe-Eigner Khabliev. Heute reduziere sich die TV-Zeit auf wenige Stunden pro Woche, etwa, um gemeinsam als Familie einen Film zu schauen.
Die Auswirkungen von Krisen
Trotzdem werde es immer einen Markt für TV-Geräte geben, jeder Haushalt wolle nach wie vor einen TV, jedes Hotelzimmer habe einen TV.
Corona, die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten hätten der Umsatzentwicklung geschadet. Der Markt sei kollabiert. Es habe nicht nur Loewe getroffen, auch die anderen Hersteller, so Khabliev.
Vor der Insolvenz habe Loewe 100 bis 130 Millionen Euro Umsatz gemacht. Dort sei man wegen der Krisen noch nicht wieder angelangt, obwohl man viele neue Produkte habe.
Kylian Mbappè: Markenbotschafter mit Star-Power
Eine wichtige Rolle für die Marke Loewe spielt der französische Fussballprofi Kylian Mbappè (Real Madrid): Er ist Teilhaber, Partner und Markenbotschafter des Kronacher Unternehmens und soll die Luxus-Marke international bekannter machen.