Deutsche Atomwaffen: Eine kontroverse Debatte entfacht
Die Frage nach deutschen Atomwaffen gewinnt an Brisanz. Experten diskutieren, ob Deutschland eine eigene nukleare Abschreckung in Betracht ziehen sollte.

In der aktuellen sicherheitspolitischen Lage wird die Option deutscher Atomwaffen neu bewertet. Fabian Hoffmann vom Oslo Nuclear Project erklärt, dass man diese Möglichkeit nicht mehr pauschal ausschliessen sollte, wie «BR24» berichtet.
Die Debatte entstand vor dem Hintergrund einer möglichen Schwächung des US-Nuklearschirms für Europa. Thomas Jäger, Politik-Professor an der Universität Köln, sieht ohne die USA eine «reale Gefahr der Erpressung» durch Russland.
Atomwaffen: Technische Machbarkeit und Herausforderungen
Laut Experten wäre die Entwicklung deutscher Atomwaffen theoretisch möglich. Deutschland verfügt über das nötige Know-how und Ressourcen für nukleare Gefechtsköpfe.
Allerdings fehlt es an spezialisierten Laboren und Infrastruktur. Joachim Krause, Sicherheitsforscher, betont, dass alle früher geeigneten Anlagen stillgelegt wurden, wie «Die Zeit» meldet.

Deutschland ist durch internationale Verträge gebunden. Uwe Stoll, ehemaliger Geschäftsführer der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit, sieht die Diskussion als «rein hypothetisch».
Ein Ausstieg aus dem Atomwaffensperrvertrag würde Deutschland international isolieren. Philipp Sauter vom Max-Planck-Institut erläutert die rechtlichen Implikationen eines solchen Schritts.
Expertenmeinungen zur Notwendigkeit
Fabian Hoffmann sieht die nukleare Asymmetrie zwischen Russland und Europa als Hauptproblem. Eine effektive Abschreckung müsse neu durchdacht werden.
Die DGAP-Analyse vom Januar 2025 unterstreicht, dass Kernwaffen wieder als Machtwährung autoritärer Regime fungieren. Dies hat fundamentale Folgen für die globale Sicherheitsarchitektur, wie «Süddeutsche Zeitung» berichtet.