Für die Deutsche Telekom lief es im ersten Halbjahr trotz des relativ starken Euros rund.
Ein Glasfaserkabel ist vor dem Logo der Deutschen Telekom zu sehen.
Ein Glasfaserkabel ist vor dem Logo der Deutschen Telekom zu sehen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Telekom gibt sich mit dem ersten Halbjahr 2018 zufrieden.
  • Insbesondere das Geschäft in den USA floriert.
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Der relativ starke Euro bremst den Umsatz, doch ansonsten geht es der Deutschen Telekom gut. Vor allem das starke US-Geschäft stimmt die Manager zufrieden. Doch Herausforderungen gibt es genug.

Getrieben vom guten US-Geschäft und einer hohen Nachfrage nach Breitband und Mobilfunk hat die Deutsche Telekom ein solides erstes Halbjahr hingelegt. Allerdings machte der relativ starke Euro dem Telekommunikationskonzern zu schaffen und drückte den Umsatz im zweiten Quartal um 2,8 Prozent auf 21,2 Milliarden Franken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch durch die Umrechnung von Dollar in Euro schlug sich damit ein geringerer Wert in der Bilanz nieder. Unterm Strich machte sich im zweiten Quartal die Einigung im jahrelangen Rechtsstreit mit dem Bund über den Betrieb des Mautsystems Toll Collect bemerkbar.

Zahlen für Beilegung von Verfahren

Thema war am Donnerstag zudem das Sorgenkind T-Systems. Die Grosskundensparte ist unter ihrem neuen Chef Adel Al-Saleh derzeit in einem Umbau hin zu einem Anbieter von digitalen Lösungen. «Der Auftragseingang war schwach im letzten Jahr», sagte Finanzvorstand Dannenfeldt. «Wir setzen alles dran, ihn in diesem Jahr zu stärken.» Im kommenden Jahr soll T-Systems wieder Wachstum abwerfen.

Die Telekom zahlt 550 Millionen Euro, um das Verfahren beizulegen. Der Gewinn ging deshalb im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent auf rund 495 Millionen Euro zurück. «Ohne diesen Einfluss wäre der Netto-Gewinn im zweiten Quartal um 20 Prozent gestiegen», sagte Finanzchef Thomas Dannenfeldt bei der Vorstellung der Zahlen am Donnerstag in Bonn.

Weil die US-Sparte weiter bei Umsatz und Gewinn wächst, erhöhte die Telekom ihre Ergebnisprognose für 2018 im laufenden Geschäft erneut leicht um 100 Millionen Euro auf 26,9 Milliarden Franken (Vorjahr: 26,6 Milliarden Franken). Dies klammert Währungseffekte aus und basiert auf den durchschnittlichen Wechselkursen von 2017.

Die Zeiten bleiben für die Telekom herausfordernd. Zum einen steht in wenigen Monaten die Versteigerung der Frequenzbereiche für den neuen 5G-Mobilfunkstandard durch die Bundesnetzagentur an. Während die Politik vor allem eine flächendeckende Versorgung erreichen will, geht es der Telekom auch darum, mögliche Regulierungen abzuwenden, die sie als Marktführer besonders treffen könnten.

Technik für Vectoring

Auf der anderen Seite verschärft sich für den Konzern die Lage auf dem Breitbandmarkt, weil Vodafone den britischen Kabelnetzbetreiber Liberty Global und dessen deutsche Tochter Unitymedia kaufen will. Über die Fernsehkabel will der Konkurrent grossflächig Download-Geschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde (Gbit/s)anbieten. Um da mitzuhalten, muss die Telekom zunehmend in den Ausbau mit Glasfaserkabeln auch auf der sogenannten letzten Meile bis in die Häuser der Kunden investieren.

Dannenfeldt bekräftigte die bekannten Pläne des Konzerns, ab 2021 jährlich rund zwei Millionen Haushalte ans Glasfasernetz zu bringen. Bis 2019 will die Telekom zunächst ihre Technik für Vectoring und Supervectoring flächendeckend ausbauen, bei der über Kupferkabel Download-Geschwindigkeiten von bis zu 0,25 Gbit/s möglich sind.

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