Der Bundespräsident Deutschlands übernimmt die Patenschaft für eine Schildkröte auf den Galápagos Inseln. Damit möchte er ein Zeichen setzen.
Mit der Patenschaft möchte er ein Zeichen setzen.
Frank-Walter Steinmeier begutachtet mehrere Schildkröten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Jedes Jahr werden 300 Millionen Tonnen Plastik produziert.
  • Ein signifikanter Teil davon landet im Ozean.
  • Frank-Walter Steinmeier adoptiert eine Schildkröte in Galápagos um ein Zeichen zu setzen.
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Der Plastikbeutel, unachtsam in den Hamburger Hafen geworfen, könne einige Monate später am Strand von Galápagos angespült werden. Denn die Welt bestehe aus Wechselwirkungen, sagt der Bundespräsident.

Frank-Walter Steinmeier hat auf den Galápagosinseln eine Patenschaft übernommen – für eine kleine Schildkröte namens Alejandra. Natürlich konnte der Bundespräsident die erst im vergangenen Jahr geschlüpfte Schildkröte am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) nicht aus der Schildkrötenaufzuchtstation mit nach Hause nehmen. Dafür bekam er für den Schreibtisch eine kleine Nachbildung der Galapágos-Riesenschildkröte «Lonesome George» (Einsamer Georg).

George ist weltbekannt. Für ihn wurde keine Artgenossin mehr gefunden und auch mit anderen Schildkrötenarten wollte er sich nicht paaren. So starb er einsam - 150 Jahre alt oder auch mehr - und mit ihm starb seine Art. Heute steht er ausgestopft in einem Museum im Nationalpark von Galápagos.

Zeichensetzung

Der Bundespräsident wollte mit der Patenschaft ein Zeichen setzen zum Erhalt der Artenvielfalt. Und die ist stark bedroht. Nirgends wird dies deutlicher, als gerade auf dem Galápagos-Archipel, wo schon Charles Darwin im 19. Jahrhundert geforscht und seine Evolutionstheorie entwickelt hat.

Bedroht werden Arten durch andere eingeschleppte Arten, durch Tiere und Pflanzen, die hier nicht hergehören, durch Bakterien, gegen die es hier von Tieren insbesondere keine Widerstände gibt, erläutert Steinmeier. Auf Galápagos findet sich eine einmalige Biosphäre, mit einzigartigen Tier- und Pflanzenarten. An wohl kaum einem anderen Ort lässt sich besser beobachten, wie schon kleinste Eingriffe in die Natur zu grossen Veränderungen führen können.

300 Millionen Tonnen Plastik

Eine der grössten Bedrohungen für Tiere und Pflanzen auf der Inselgruppe zwei Flugstunden westlich von der ecuadorianischen Hauptstadt Quito ist Plastik. Nach Statistiken werden jährlich um die 300 Millionen Tonnen Plastik produziert, ein beträchtlicher Teil davon landet im Meer. Eine Plastikflasche braucht etwa 450 Jahre, um sich im Meer zu zersetzen.

Aus allen Himmelsrichtungen wird dieses Plastik auf den Galápagosinseln angeschwemmt. 22 Tonnen haben Helfer im vergangenen Jahr am Strand von nur einer Insel gesammelt. Die Dunkelziffer für alle Schildkröteninseln dürfte erheblich höher sein, macht Steinmeier deutlich.

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